Montag, Mai 07, 2007

von giftigem und gesunden

Ich bin immer wieder erstaunt, dass es zu Vergiftungen beim Essen von Wildpflanzen kommt.
Ich nenne mal die drei wichtigsten Gründe:
1. Kinder, die nicht wissen was für eine Pflanze das ist und sie aus irgendeinem Grund essen. Dabei geht es meist nicht darum die Pflanze zu essen, weil sie uns Nahrung bietet, da sind Kinder vorsichtig und meines Erachtens wenig gefährdet, sondern um eine Mutprobe beispielsweise.
2. Pflanzensammler, die beim Pflücken nicht aufpassen und die Pflanzen dann danach unbesehen in den Kochtopf werfen. In Auenlandschaften beispielsweise kann man das gemeinsame Auftreten von Bärlauch und Aronstab beobachten. Einfach wild drauflos gerupft, ohne genau hinzusehen oder mit altersschwachen Augen, da kann schon mal das Falsche im Kochtopf landen. Auch Colchicum-Blätter (Herbstzeitlose, deren Blätter im Frühjahr auf feuchten Wiesen stehen) gehören zu diesen Pflanzen. Wenn alles erst einmal verkocht ist, ist es schwieriger, den typisch ätzenden Geschmack zu bemerken.
3. Männer mit Erfahrung, die mal wieder zu neugierig sind. Seltsam, die begegnen mir immer wieder auch in meinen Kursen. Und es sind immer Männer!!! Kaum einer, der nicht irgendeine Story zu berichten weiß, wie er sich schon einmal den Mund verätzt hat oder mit Schmerzen auf dem Sofa geendet ist. Das ist völlig überflüssig und gefährlich dazu. Beispielsweise herzwirksame Glykoside sind richtig gefährlich. Wer kennt sein Herz so gut, dass er weiß, was er ihm zumuten kann?
Brigitte fragt heute in diesem Zusammenhang, warum es Leute gibt, die Pflanzen essen, die sie nicht kennen? Tja, es gibt auch Menschen, die andere gefährliche Dinge tun, man weiß nicht warum. In der Regel sind dann aber nicht die Autos oder das Seil schuld, sondern diejenigen welche sich dem Risiko ausgesetzt haben.
So ist es auch bei den Pflanzen. Grundsätzlich braucht man ein Bestimmungsbuch und!!! ein Buch, in dem die Wirksamkeit/Essbarkeit der Pflanzen beschrieben wird. Heilpflanzen, die in Medikamenten in geringster Dosierung enthalten sind oder gar homöopathisch verwendet werden, eignen sich nicht zwangsläufig zum Verzehr.
Wer seinen Speisezettel bereichern möchte, der besucht ein Seminar, wobei man auch gut mit Löwenzahn, Giersch und Lindenblättern über die Runden kommen kann.
Seminartermine unter tine-taufrisch@web.de, nächstes Seminar am 12. Mai.















Es wächst doch genügend Essbares, hier die leckere Knoblauchsrauke in Massen.

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