Mittwoch, September 30, 2015

Rohkost-Klassiker und Knuspermüsli

Rohkost - so glauben die meisten Menschen wohl immer noch - sieht genau so aus:


Und deshalb ist diese Rohkostplatte auch immer Bestandteil bei den mehrtägigen Seminaren. Allerdings nie ohne diese leckere Mayonnaise, die ich lieber Kräutercreme nenne, weil den eigentlichen Wert des gesamten Gerichts, zu einem großen Teil die wilden Käuter ausmachen, die darin verarbeitet werden.


So wird aus einer simplen Rohkostplatte ( allerdings bestes Bio-Gemüse!) eine kleine Gourmetköstlichkeit.


Für alle Süßschnäbel gibt es morgens ein Müsli mit einer köstlichen Superfood-Schokoladen-Wildpflanzen-und-Beeren-Soße auf Buchweizen. Das Rezept dafür, das wir jedes Mal ein bisschen abwandeln, findet ihr hier.




Bildunterschrift hinzufügen



Samstag, September 26, 2015

Ähriges Christophskraut




Die Zeit des Süßennichtstuns ist nun vorbei und gestern war die erste Herbstexkursion. Schön war es und wir haben die köstlichen Herbstfrüchte ebenso genossen wie die nun wieder frisch sprießenden Kräuter. Heute geht's weiter und morgen bin ich mal wieder in München mit einer Exkursionsgruppe unterwegs.

Dort bin ich zuletzt auf das Ährige Christophskraut gestoßen und habe festgestellt, dass dem armen Kräutlein in manchen Büchern ganz schön Unrecht getan wird. Es stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse und da liegt nahe, dass es ähnliche giftige Stoffe wie der Rest der Familie etnhält (hier ist es Magnoflorin, sonst meist Protoanemonin, was der Grund dafür ist, dass es nicht gegessen werden soll.
 
Ähriges Christophskraut - Actaea spicata
Neuere Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass in den Früchten keine Giftstoffe enthalten sein sollen - so zumindest die Auskunft im Buch von Bruno P. Kremer: Essbare und giftige Wildpflanzen (erschienen im Ulmer Verlag, 2014), in dem auch jede Menge Beeren abgebildet sind. Er bezeichnet die schwarzen Beerenfrüchte auch als "durchaus schmackhaft".

Früher soll die Pflanze in der Volksheilkunde bei Frauenleiden, Hautkrankheiten, Asthma und Kropf sehr beliebt gewesen sein. Ich habe mich leider auch nicht rangetraut und so muss ich warten, bis die Pflanze mir wieder begegnet, um eine Beere zu kosten. Mehr allerdings nicht, denn weil die Pflanze nur noch selten vorkommt, ist sie in manchen Gefährdungslisten als "besonders geschützt" eingestuft und sollte deshalb nicht gesammelt werden. Das Bundesamt für Naturschutz stuft sie aktuell allerdings nicht als gefährdet und geschützt ein. Nun ja, sie ist selten und damit aus meiner Sicht auch schützenswert. Und so ganz geklärt scheint die Sache mit den Giftstoffen wohl noch nicht zu sein - daher will ich hier keine Empfehlung abgeben - aber vielleicht gibt es irgendwann bessere Informationen dazu.
Interessant fand ich die Pflanze vor allem, weil die Beeren an einer krautigen Pflanze wachsen, was eher ungewöhnlich ist. Zudem sehen sie den wirklich giftigen Beeren vom Liguster sehr ähnlich. Ihren Namen hat sie übrigens dem Schutzheiligen Christophorus zu verdanken. In der Homöopathie wird Actaea spicata bei Rheuma verwendet, vor allem wenn Hände und Füße schmerzen, zum Beispiel bei Kälte und Anstrengung. 

Essbare und giftige Wildpflanzen





Montag, September 21, 2015

Acker-Minze zum Dessert

Langsam wird es Zeit, Euch ein bisschen von "Gesund in den Bergen mit Rohkost und Wildpflanzen" zu erzählen. Mit 10 Teilnehmern war es eine sehr nette Gruppe, die da dieses Mal mit mir die Bergwelt zwischen Wetterstein und Karwendel erkundet hat.
Und endlich hat die Minze geblüht, die wir dort immer sammeln und da war es auch ganz einfach, sie zu bestimmen. Sie ist ein perfekter Begleiter zu Desserts, auch zu unserer Apfelstrudelcreme, die ich leider vergessen habe zu fotografieren. Aber ein Bild davon findet ihr hier im Blog. Lecker wars.

Acker-Minze mit schönen blauen Blüten

Und natürlich gab es wieder jede Menge Rohkostklassiker - hier Tomaten mit Hanfmozzarella unter viel Basilikum und Wildpflanzen.


Unsere Rohkost-Bolognese


Zucchini-und Meeresspaghetti


...für den ersten Abend war das mal ganz fein.

Diese Woche gibt es noch drei Exkursionen, wer noch mitmöchte schaut mal auf www.christine-volm.de unter Seminare.

Samstag, September 19, 2015

Geißhirtle und Aprimira

Noch ist die Früchtesaison in vollem Gange. Wer naschen möchte, sollte sich jetzt ranhalten, nicht mehr lange und bald ist's schon wieder vorbei mit den heimischen Früchten. Aber jetzt gibt es noch allerhand, was wir auf den Herbstexkursionen werden. Schaut mal auf die Website, da findet ihr alle Termine unter "Seminare"- der Newsletter kommt auch nächste Woche mit allen Details.
Meine Entdeckung des Jahres zeig ich euch hier: Geißhirtle und Aprimira haben uns auch nach Leutasch zum Seminar begleitet (davon demnächst mehr) und waren Köstlichkeiten, die es locker mit den Tropenfrüchten aufnehmen konnten.



Geißhirtle sind für mich als Schwäbin natürlich nicht neu, aber ich freue mich jedes Jahr wieder, wenn ich sie irgendwo auf dem Markt ergattern kann.
Sie heißen so, weil sie um 1750 von einem Ziegenhirten als Sämling einer natürlich entstandenen Kreuzung gefunden wurden. Und sie sind so lecker, aber kaum haltbar, daher schnell zugreifen, wenn ihr sie irgendwo seht - nicht zu verwechseln übrigens mit den kleinen aber stark gerbstoffhaltigen Mostbirnen.


Und hier zwischen den Birnchen seht ihr meine zweite Neuentdeckung: Aprimira. Eine Kreuzung zwischen Aprikose und Mirabelle - so köstlich, das müsst ihr probieren. Auch sie wurde zufällig als Sämling entdeckt - allerdings an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim 1994.


Zum Reinbeißen, oder?



Donnerstag, September 17, 2015

Studentenröschen für Claudi und die Vorstellung von wildundroh

Wenn ich eine detaillierte Auskunft haben möchte, dazu, wie denn ein Buch von mir beim Leser ankommt, dann frag ich gerne die liebe Claudi von claudigoesvegan.
Claudi hat mal wieder für euch probegelesen und wild&roh, die besten Smoothies mit Wildpflanzen besprochen. Ich freue mich sehr über ihre Rezension, die ihr hier nachlesen könnt und habe ihr aus  Leutasch, wo wir Anfang September zum Seminar "Gesund in den Bergen mit Rohkost und essbaren Wildpflanzen" waren, eine wunderhübsches Blümchen mitgebracht. Es ist nicht essbar, schon allein deshalb, weil es geschützt ist.
Das Sumpf-Herzblatt, wie Parnassia palustris zu deutsch auch heißt, blüht im Herbst, wenn es schon kühler ist. Ihre Blütenblätter sammeln das Sonnenlicht wie ein Parabolspiegel und bieten den Insekten so ein warmes Plätzchen an kühlen Herbsttagen - die wiederum dann die Blüten bestäuben. Ganz schön trickreich die Natur, gell. 
Früher waren Blüten und Kraut in jeder Apotheke vorrätig als Mittel gegen Herzklopfen. Das Sumpf-Herzblatt darf heute nicht mehr gepflückt werden, weil es auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft und verzeichnet ist - es ist daher besonders geschützt. Also bitte nur anschauen.


Claudi, dieses ist für dich.
Klick auf das Cover, dann kannst Du bei Amazon per Blick  ins Buch auch in wild&roh reinlesen - die ersten Kapitel sind dort online.
https://www.amazon.de/Wild-roh-besten-Smoothies-Wildpflanzen/dp/3800184419/ref=as_sl_pc_tf_til?tag=maxtremefoto-21&linkCode=w00&linkId=HAM3SJNEJXKJ2JZ7&creativeASIN=3800184419

Mittwoch, September 16, 2015

Liebster Blog Award - 11 Fragen an tine taufrisch



Vielen Dank liebe Antje von einfachanfangen.net für die Nominierung für den Liebster Blog Award. Mit dieser Aktion lernen sich Blogger untereinander kennen und stellen ihren Lesern durch ihre Nominierungen auch neue Blogs vor. Ehrlich gesagt kenne ich wenig andere Blogger - außer den unten nominierten - und freue mich, dass ihr auf mich gestoßen seid.

Also versuche ich nun eure Fragen zu beantworten und hoffe, auch ihr Leser hier habt Spaß daran.


1. Was willst du mit deinem Blog erreichen?
Gute Frage, ich glaube , als ich vor rund 10 Jahren angefangen habe, wollte ich tatsächlich etwas erreichen: Menschen über Rohkost und Wildpflanzen informieren. Heute ist es eher so, dass ich Erlebnisse und Erfahrungen aus diesem Themenkreis aber auch ganz persönliche Dinge aufschreibe, wie in einer Art Tagebuch und mich freue, wenn sich viele dafür interessieren. Gleichzeitig verrate ich hier auch das ein oder andere Rezept oder anderes Wissenswertes aus meinen Büchern, teile Empfehlungen, wenn ich Neues entdecke und berichte von den Wildpflanzen und ihren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten..

2. Wann schreibst du deine Blogtexte? Hast du eine bestimmte Zeit?
Meistens frühmorgens, bevor ich mich an das Tagesgeschäft mache.

3. Welche Person inspiriert dich zur Zeit am meisten und warum?
Hm, schwierig zu beantworten. Es sind eigentlich eher einzelne Eigenschaften, die ich bewunderns- und /oder erstrebenswert finde, die aber verschiedenen Menschen zu eigen sind, wie
- die Geduld und Bescheidenheit eines Dalai Lama
- die Disziplin eines Cristiano Ronaldo
- die Geradlinigkeit und das DieWirklichkeitsehenwollen meines Zenlehrers
- die Präzision und Detailverliebtheit meiner Yogalehrerin
- die Vorliebe für Korrektheit und Genauigkeit und die Geduld meines Fotografen
- die Selbstvergessenheit meiner Enkel beim Spielen
- der Lebensmut und die Unerschrockenheit meiner Kinder
- die Experimentierfreude meiner Eltern.
Besonders den letzen sechs bin ich sehr dankbar, dass ich mit Ihnen sein darf und sie zu meiner persönlichen Entwicklung beitragen.

4. Ist dir Kneipp ein Begriff? Wenn ja, woher?
Ich war schon als Kind gerne im Kneippbecken zum Wassertreten und habe vor ca. 30 Jahren den Film über Sebastian Kneipp gesehen, daraufhin jede Menge über ihn gelesen. Ich schreibe für das Kneippjournal, die MItgliederzeitschrift des Kneipp-Bunds und halte Seminare an der Sebastian-Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen - die Themen könnt ihr hier sehen, wenn ihr 'Volm' in der Suche eingebt.

5. Wie wichtig ist dir Meditation
Sehr wichtig - ich war jahrelang auf der Suche nach der richtigen Form - die habe ich nun im Zen gefunden - Blogeintrag dazu siehe hier.
.
6. Hast du ein Abendritual? Wenn ja, welches?
Nein, eigentlich nicht, oft endet mein Abend mit einem letzen Blick ins Netz, aber nach Möglichkeit anders, am liebsten mit dem Wälzen von Rezepten oder Rohkost"koch"büchern.

7. Was ist dein Lieblingsobst und warum?
Hier eine Frucht zu nennen, hieße alle anderen herabzusetzen, das wäre nicht richtig, ich mag sie alle. Erdbeeren im Juni, im Juli die Kirschen, jetzt Kornelkirschen und Äpfel, die ich dann zu rohköstlichem Apfelmus verarbeite (Rezept in wild&roh) Aber eine will ich doch nennen: Durian - die Geschichte von der Durian und mir, könnt ihr hier nachlesen.

8. Welches ist deine liebste Wildpflanze und wofür verwendest du sie?
Da geht es mir wie bei Nummer 7 - je nach Jahreszeit wechselt das und manchmal muss es dann einfach genau diese sein, eine anderes Mal eine andere. Aber wenn jetzt im Herbst der junge Giersch wieder sprüht, dann freue ich mich schon sehr.
 
9.Welche alte Gewohnheit, die du inzwischen bewusst abgelegt hast, vermisst du manchmal.
Hm, sehr private Frage... was soll ich dazu sagen? Soll ich euch jetzt tatsächlich verraten, dass ich früher einmal intensiv Bauchtanz betrieben habe, auch unterrichtet habe und aufgetreten bin?  Das ist aber wohl auch das einzige, was ich wirklich manchmal vermisse - alleine schon, weil man sich so schön fühlt in den orientalischen Kleidern.

10. Was ist dein persönlich liebster Blog? Was findest du daran so gut?
Ach, ich liebe die Claudi, mag aber auch sehr den Blog von Ramona, den hippen Berliner Glowbus und die Wurzelweberin - das sind auch schon die wenigen, die ich gut kenne und immer wieder lese.

11.Worüber kannst du am meisten lachen?
Schon wieder die Frage nach dem Superlativ - was sagt man denn dazu? Auch hier sind es eher die einfachen Begebenheiten, wie sie Kindern in ihrer Tolpatschigkeit passieren oder witzige Ungeschicklichkeiten, die mir selbst auch ab und an unterkommen, ich finde Lachen ist immer die beste Variante Missgeschicke zu beantworten. Außerdem mag ich gerne richtig gutes Kabarett - wenn es witzig und politisch anspruchsvoll gleichermaßen ist. 

So , das wars auch schon von meiner Seite, hiermit nominiere ich die folgenden Blogs:

- jademond.de
- wurzelweber.blogspot.de
- claudigoesvegan.de
- glowbus.de

und stelle Euch folgende Fragen:

1. Was bedeutet für dich Natur?
2. Wo erholst du dich am liebsten?
3. Nutzt du besondere Techniken oder wie entspannst du dich am besten?
4. Wie sieht dein Essensplan für heute aus?
5. Stehen auch Wildpflanzen auf dem Besorgungszettel?
6. Wo pflückst oder erntest du deine Wildpflanzen?
7. Wie bereitest du dein Essen zu ? Roh oder gekocht? Konzentriert oder auf die Schnelle?
8. Wenn du könntest, welchen "Promi" würdest du am liebsten zum Essen einladen und was würdest Du servieren?
9. Essen ist ja auch Kommunikation, was möchtest du deinem Gast mit deinem Gericht mitteilen?
10. Wenn du mal niemanden sehen und hören willst, wohin ziehst du dich zurück?
11. Und zum Schluss: Stell Dir vor, du dürftest dich in einen Garten wünschen - wie würde er aussehen?

Das sind die Regeln des Liebster Blog Adwards:

Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat und verlinke den Blog dieser Person in deinem Beitrag.
Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat stellt.
Nominiere drei bis elf weitere Blogger für den Liebster Award.
Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
Informiere deine nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.
Das Logo „Liebster Award“ kann aus meinem Artikel kopiert werden.



Sonntag, September 13, 2015

Wildkräuter im Labyrinth

Gestern habe ich euch von einem Labyrinth erzählt und euch den ersten Grund genannt, warum ich diese Rasen-Labyrinthe so großartig finde. Heute gibt es den zweiten Grund: Wildkräuter.
Obwohl dieses Labyrinth am Benediktushof öfters gemäht wird, haben sich dort zwischen dem Gras jede Menge Wildpflanzen angesiedelt. Wer sich also so etwas im Garten anlegen möchte, muss nicht auf Wildpflanzen verzichten und wer seltener mäht, kann auf den Wellenkämmen, wo man nicht läuft, auch fleißig Wildpflanzen ernten.


Interessanterweise sind es immer größere Flecken mit einzelnen Wildpflanzen, die im Rasen zu finden sind.

Kriechendes Fingerkraut

Weiß-Klee

Achtung nicht essbar: der Hahnenfuß

Sehr lecker: Gundermann - mehr dazu hier


kleine Breit-Wegeriche, sie sind auch durch Mähen nicht unterzukriegen

und: die heilkräftige Schafgarbe

Samstag, September 12, 2015

Im Labyrinth lässt sich gut nichts denken

Während ich hier sitze und durch einen warmen Regenschleier über den Fluss auf einen Bambuswald schaue, höre ich ab und zu eine japanische Glocke läuten und dabei ist mir eingefallen, dass ich euch noch nicht vom Labyrinth auf dem Benediktushof erzählt habe.


Es ist aus zweierlei Gründen für nich interessant gewesen. Zum einen erinnert es an das Labyrinth in Chartres (das ich immer schon einmal abschreiten wollte) - es ist nur kleiner und im Rasen angelegt. Ein Labyrinth ist von einem Weg durchzogen, der bis in die Mitte führt und wieder heraus, im Gegensatz zum Irrgarten gibt es hier keine Sackgassen. Solche Rasenlabyrinthe haben lange Tradition. Sie sind christlichen Ursprungs und symbolisieren den Weg des Menschen zur Erlösung.


Das Abschreiten des Weges, so glaubte man, kann eine Pilgerfahrt ersetzen. Für mich ist es immer ein Symbol für die Wendungen im Leben, die wir manchmal nur schwer akzeptieren wollen und die doch zum Ziel, ins Innere, zur Besinnung führen. Solche Rasenlabyrinthe finde ich besonders schön, weil es ein herrliches Gefühl ist, sie barfuß zu durchschreiten.


Oben am Bildrand seht ihr die Glocke, die dazu dient, die Zeit  einzuteilen während der Zen-Übungen. Wenn meine Zeit es erlaubt, werde ich heute noch nach der Glocke suchen, die mich daran erinnert hat, euch hiervon zu erzählen. Ein schönes Wochenende euch allen.

Mittwoch, September 09, 2015

Wegerichsamen - jetzt frisch und gratis


Ah, ich liebe sie und in diesem Jahr sind sie so lecker und prall gefüllt mit wertvollen Ölen. Sie sind  mit den Flohsamen verwandt (das sind auch nur Wegerichsamen von Plantago ovata - dem Indischen Wegerich) und wie bei diesen quellen auch bei den Samen der heimischen Arten die äußeren Samenhäutchen auf und fördern die Verdauung.


Ich könnte sie trocknen und für den Winter aufheben, aber ihr wisst ja, ich esse saisonal und daher werden sie jetzt gleich aufgegessen und im Winter gibt es dann das, was ich dann finde. Wegerichsamen lassen sich super über Müsli, Suppen und Salat streuen oder unterwegs einfach so vom Blütenstiel wegknabbern. Also haltet die Augen auf - Wegerich gibt es fast überall zu finden.


Montag, September 07, 2015

Kare-san-sui


Heute nehme ich euch mit in den Japanischen Garten am Benediktushof. Ein Garten, der in erster Linie der stillen Betrachtung dienen soll. Auch das ist eine Art der Meditation im Zen, die Betrachtung der Natur.


Der Kare-san-sui ist ein Trockengarten. Die Kiesflächen symbolisieren das Wasser. Dazwischen Inseln und Berge, die aus dem Wasser ragen.


Auch das Rechen des Kieses wird als Meditation betrachtet und die entstanden Linien stehen für die Wellen auf dem Wasser. Durch Meditation im allgemeinen versuchen wir die Wellen in unseren Gedanken zur Ruhe zu bringen  - unsere Gedankenwelt zu einer spiegelglatten Wasseroberfläche werden zu lassen. Im Yoga kennen wir das als citta-vṛtti-nirodhaḥ – jenen inneren Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.


Geplant wurde der wunderschöne Garten übrigens von Friedhelm Hellenkamp.

Freitag, September 04, 2015

Zen im Zendo und im Garten



Ich hatte ja versprochen, mehr vom Zen-Seminar zu erzählen: An dem Tag, an dem ich diese Fotos gemacht habe, hatte es knappe 40 °C im August auf dem Benediktushof. Die Temperatur an diesem Tag war nicht außergewwöhnlich, aber für mich so beeindruckend wie den ganzen Sommer über nicht.
Nach dem Schnellen Gehen (Kinhin) im Freien haben wir uns an diesem Tag auf unsere Kissen im Zendo gesetzt und versucht das zu tun, warum man sich hinsetzt: nichts zu denken.
Ich war der Überzeugung, den anderen würde das gut gelingen - alle saßen friedlich, soweit ich das beurteilen konnte. Ich aber werde diese Viertelstunde in der Mittagshitze auf meinen Kissen nie vergessen. Ich war mir sicher, ich würde mich auflösen in diesem Zendo und wünschte mich wieder hinaus in den Garten. Eine Schweißperle nach der anderen suchte sich ihren Weg von meinem Kopf abwärts, keine Chance an nichts zu denken. Der einzige Trost: Es würde mit der Zeit und dem ruhigeren Atmen sicher besser werden. Nur weiter an nichts denken.

 

Es dauerte und wurde nicht besser. Ziel war es,nicht nur nicht zu denken, sondern das bei voller Aufmerksamkeit. Also was jetzt... Tropfen, Hitze, Atmen, wie gesagt, es war eine sehr lange Viertelstunde für mich. Als die Hölzchen schlugen und wir aufstanden um Langsames Gehen zu üben, war ich erlöst. Alle anderen auch, wie ich feststellen konnte, kaum jemand hatte mehr trockene Kleidung an, alle hatten zu kämpfen und alle haben durchgehalten.
Jetzt wusste ich: Schlimmer kann Zazen nicht werden (obwohl, wenn vielleicht noch irgendwelche Mücken....)
Es war aber auch genau dieses Erlebnis, was mir jeden Tag heute sagt, dass ich mein Viertelstündchen auf dem Kissen locker durchhalten werde, weil so heiß wie im August auf dem Benediktushof wird es wahrscheinlich nicht werden. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die man erst einmal aushalten muss, damit einem die großen tatsächlich gelingen (und jeden Tag sitzen, ist für mich etwas ganz Großes, was ich heute vermutlich auch wegen dieser Erfahrung ganz gut schaffe.)

 

An diesem Abend im August bin ich noch in den Japanischen Garten gegangen und habe dort die Stimmung genossen und einfach nur im Schatten der Überdachung die Gartenanlage bewundert - ich glaube ich war noch nie so dankbar für einen Garten, für den Spaziergang, den ich mit den Augen dort machen durfte und für die grenzenlose Vielfalt an Farben und Formen, die uns die Natur schenkt und für genau diese meine Gedanken. Nichts denken ist ungleich schwerer.