Da waren zum einen die beiden Seminare zu Doldenblütleren und meinem Saftfastenprogramm "Detox, Baby!", die mir es wieder ermöglicht haben, viele für die Schätze der Natur, speziell die Wildpflanzen zu begeistern.
Und dann gab es da noch das Kulturprogramm - Sindelfingen feierte 750-jähriges Stadtjubiläum. Und dabei wurde nicht nur 750 Jahre zurückgeschaut, sondern bis zur Entstehung der keltischen Siedlung, die Sindelfingen einmal war. Mich, die es hier durch Zufall her verschlagen hat, mich beeindruckt immer wieder, was ich hier alles (er)leben kann. Scheinbare Widersprüche passen hier zusammen - in einer Stadt geprägt durch die Industrie verbirgt sich eine Wildpflanzenfülle, wie sie nur selten zu finden ist.
Bei der Zeitreise durch die Stadt am Sonntag - von Station zu Station, fühlte ich diese Verbindung mehr als je zuvor. Ich konnten das Leben der Kelten so eindrücklich wahrnehmen - Hüte aus Lindenbast und Zunderschwamm probieren, wo ich tags zuvor noch die Blätter der Linde genossen hatte und einen riesigen Zunderpilz entdeckt hatte (ich sehe schon meinen neuen Hut vor mir..;-)).
Die Römer, die nach den Kelten kamen, besiedelten einst das Goldbachtal und was hatte man bei den Grabungen dort gefunden? Räuchergefäße! Das wurde erzählt, während die Wiesen drum rum betörend nach Süßgras duftenden - das tun sie auch nur hier am Rand des Naturschutzgebietes, wo das Süßgras sich wieder ausbreiten kann - aus den landwirtschaftlich geprägten Flächen ringsum, ist der Duft längs verschwunden.
Vom Klostergarten - den wir jedes mal bei den Exkursionen besuchen, zu den Orten der Hexenverfolgung, war die ganze Geschichte an einem Tag lebendig. (Hexenverfolgung, das gibt es heute nicht mehr - Gott sei Dank - da hat man gelernt, heute werden wir Pflanzenkundigen mehr geschätzt!)
Und dann das moderne Sindelfingen: Hier leben 118 Nationen - 45% der Sindelfinger haben Migrationshintergrund - in Berlin sind das rund 28%.
Die Sindelfinger selber, das zeigte die Begeisterung für das Multimediaspektakel "Sindolfs Traum" auf dem Marktplatz am Sonntag abend beglückwünschen sich selbst zu einer Stadtentwicklung, die ohne Migranten niemals möglich gewesen wäre.
Schaut Euch das mal an - die Zusammenfassung der Stadt Sindelfingen
Und so gab es einen sponten Beifall für diesen Ausschnitt aus dem Filmprojekt
Karl Förster, der berühmte Staudengärtner, hat einmal gesagt: Der Hefeteig des Deutschen geht nur gut auf - wenn genügend ausländisches Ferment dazu kommt. Er wollte den jungen Gärtnern damit ans Herz legen, ins Ausland zu gehen und Erfahrungen zu sammeln - ich behaupte, Sindelfingen gedeiht so gut, weil genügend ausländisches Ferment hierher gekommen ist, von Kelten über Römer und Alamannen bis zu Portugiesen, Türken, Vietnamesen... wie gesagt 118 Nationen - ich kann nur sagen: Ich wohne gerne hier.
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