Donnerstag, Oktober 31, 2013

Krack, Crack, Cracker

Ihr Lieben, die Herbstsonne lacht und ich freue mich, dass ich bei diesem Wetter noch draußen schlemmen kann. Heute gab es leckeren Wiesen-Pippau, Süßdolde, Kornelkirschen und Eibenfrüchte (ohne Kern!!!). Letztere teilte ich mir redlich mit den Vögeln, die überall zwitschernd in den dunkelgrünen Hecken sitzen und mir kostenlos zum Essen das Musikprogramm liefern. Schön wars.

Ich habe soviel zu berichten und komme mit dem Schreiben nicht nach. Das fällt mir das Erzählen live doch leichter - bin gespannt, was Ihr dazu sagt!

Nun aber zum eigentlichen Thema. Ich bin ja ein Fan von Crackern und mache mir die auch gerne mal zwischendurch, so wie in Rohköstliches beschrieben. Nun habe ich aber eine Quelle entdeckt für Cracker, die ich euch unbedingt verraten muss. Die liebe Dany hat sich in die rohköstliche Selbstständigkeit gestürzt und eine Crackerproduktion aufgemacht und ich durfte kosten und gleich eine der ersten Kunden sein. Schaut mal, so sieht das aus, wenn man das volle Programm kriegt:

Ich liebe Päckchen, die mit Rohköstlichem gefüllt sind!

lauter unterschiedliche Sorten - Pizza-Style, Forrester, Tomabel, Carry und Red Peterle

meine Favoriten sind Champigula (braun) und Carry (gelb)...aber mit gaaaanz knappem Vorsprung vor den anderen
Ihr seht schon - ich war ziemlich begeistert und die, die hier öfter lesen, wissen: hier wird nur gelobt, was nicht schmeckt wid nicht vorgestellt und: Ich bin beim Thema Essen nicht bestechlich (sonst auch nicht!, glaub ich) - das sei den Skeptikern mal gesagt.
Also, was wollte ich noch sagen: Rawdies - so heißt Danys kleine Firma Marke EineFrauganztoll-Unternehmen macht oberleckere Dinge. Für mich kann das Salz übrigens weggelassen werden - und das wäre sogar bei einer bestimmten Mindestbestellmenge (waren es  500g oder 1 kg?) möglich. Und was ich noch testen durfte, waren leckere Fruchtschnitten - die es aber noch nicht im Shop gibt - hoffentlich demnächst - ich brauche Nachschub.
die leckerste Versuchung, seit es Fruchtschnitten gibt - hier Dreierlei aus Zwetschge, Banane, Kokos
Und so sieht dann mein Lieblingsnachtisch aus... Durian an Wildpflanzen - diese hier waren noch von der Rohvolution vom Michaelshof und leckere Durian von Orkos - mehr Rohvolution demnächst!

Mittwoch, Oktober 23, 2013

Seminare Seminare - ein Blick nach 2014

Ich habe ja schon berichtet von meinem Besuch auf der Seiser Alm - aber ich hatte auf dieser Reise in die Berge noch mehr zu tun - auf der Rückreise stand nämlich auch noch ein Besuch in Leutasch auf dem Programm. Dort in einer supernetten kleinen Pension namens "Aufatmen" könnt ihr nämlich mit mir gemeinsam im nächsten Jahr ein langes Wochenende mit Rohkost und Wildpflanzen verbringen. Der Termin steht schon fest: Es wird der 31.Juli-3.August sein. Wir werden gemeinsam die Berge und die frischen Kräuter dort genießen und dann alles zu leckeren wilden Rohkostgerichten verarbeiten.

Edelweiß im Garten des Seminarhotels (c) wild&roh

Das Leutscher Hochplateau (c) wild&roh

Auf der Homepage von Leutasch heißt es: "Das nach Süden hin offene Hochplateau, umrahmt vom Alpenpark Karwendel im Osten, dem Landschaftsschutzgebiet Wildmoos im Westen und dem Wettersteingebirge im Norden - mit Blick auf die Zugspitze - bietet eine ideale Möglichkeit der Hektik des Alltages zu entfliehen." Genau - das wollen wir tun 2014. Meldet euch, wenn ihr mehr wissen wollt... das Programm gibt es ab Januar.

Aktuell gibt es jetzt schon das Programm für ein weiteres langes Wochenende - Yoga und wilde Rohkost!

Schaut mal hier oder fordert den Flyer direkt bei mir per Mail an.



Mittwoch, Oktober 16, 2013

Wild und Roh bei Vollmond in den Bergen

Samstag * 19. Oktober 2013 * 01:37:42 Uhr  ist es wieder soweit. Dann wird der Vollmond wieder jede Menge Sonnenlicht auf die Erde werfen und man kann bei Nacht Pilze sammeln gehen - oder was ihr sonst da tun mögt.
Den letzten Vollmond habe ich auf der Seiser Alm verbracht - ich hatte ja schon vom meinem Besuch dort erzählt - was ich euch noch nicht erzählt habe, ist dass es dafür auch einen sinnvollen Grund gab. Schaut mal hier - die Vorschau auf den Sonntagvormittag des 3. Novembers, da gibt es wilde und rohe Genüsse bei Kiwi in der Herbstshow - also schon mal Termin vormerken!

Blick auf Sellagruppe und Langkofel bei Vollmond
Ein großer Mond vor Bergkulisse - wie beeindruckend das war, kann ich euch gar nicht sagen, aber es hatte was von Paradies!

Freitag, Oktober 11, 2013

Neulich in den Bergen... Mei, war des schee!

Ich hatte neulich das große Vergnügen zwei Tage in den Bergen verbringen zu dürfen. Mei, war des schee! Was hier alles so sanft und nur ein bisschen hügelig aussieht, ist das Naturparadies der Seiser Alm - Weltkulturerbe der Unesco eingebettet zwischen den Bergen der Dolomiten!

Almhütten auf der Seiser Alm

Und es ist wirklich ein außergewöhnliches Fleckchen Erde. Hier am Schlern in über 1600 m ist die Luft schon dünn aber herrlich frisch gewesen und ich habe mich gefragt, ob ich nicht einfach dort bleiben sollte... 


Sonnenaufgang hinterm Langkofel

Wie das Eintauchen in eine andere Welt fühlte es sich an - ringsum diese beeindruckenden Berggipfel, die einem bewusst machen, was man selber ist: unbedeutend, klein, begrenzt, ohne Überblick, jeder Vogel sieht mehr...
Und trotzdem traf ich auch hier alte Bekannte: die Silberdistel hat auf den Wiesen geblüht und mir gezeigt, dass es Herbst ist. Silberdisteln haben wir früher vor Allerheiligen gesammelt, um sie in der Kranzbinderei zu verarbeiten. Während meiner Arbeit in der Gärtnerei habe ich sie als Kulturpflanze für mein Berichtsheft beschrieben. Eigentlich ist sie eine klassische "Friedhofsblume". Aus den Bergen auf den Friedhof - auch ne Karriere. Aber so denke ich nicht, so habe ich noch nie gedacht - eine Pflanze ist immer eine Besonderheit, unser Umgang mit ihr definiert nicht ihren Wert. Die Silberdistel wird auch Wetterdistel genannt, weil sie durch Einklappen der Hüllblätter bei steigender Luftfeuchtigkeit ihre empfindlichen Röhrenblüten schützt.Und ihre Blütenböden könnte man essen - aber Achtung - sie ist als Wildpflanze streng geschützt.  Und was mir gerade, wo ich das schreibe, auffällt - wenige Wochen vorher habe ich mich am Meer über ihre Verwandte die Golddistel gefreut. Als Botanikerin trifft man einfach überall Freunde!

Und Kräuter gibt es natürlich auch auf der Alm - selbst sammeln ist dort, wo die Natur geschützt ist, natürlich nicht angesagt - aber es werden auch Kräuter angebaut. Dieses Päckchen habe ich vom Hotel geschenkt bekommen. Der Geschmack der Kräuter ist sensationell - viel zu schade, um daraus Tee zu machen - ich habe sie für die Schokoladenproduktion verwendet... dazu demnächst mehr...


Tee aus Orangen-Pfefferminze, Melisse, Frauenmantel, Monarde, Sonnenblumenblüten, Kornblumenblüten, Spitz-Wegerich




Donnerstag, Oktober 10, 2013

Von den gottverdammten Teilchen des Herrn Higgs zum Biozoom

Spannende Tage sind das, wenn die Nobelpreise verliehen werden und die Buchmesse stattfindet. Sehr gefreut habe ich mich über die gottverdammten Teilchen des Herrn Higgs - damals als wir zu Studentenzeiten darüber diskutiert haben und diese Woche über den Nobelpreis. Vielleicht, weil der Beweis der Existenz dieser Teilchen am CERN im letzten Jahr auch zeigt, dass wir Menschen etwas denken können, was wir (noch) nicht beweisen können. Schön, dass Herr Higgs das Glück hatte, noch zu Lebzeiten zu erfahren, dass seine Theorie richtig war.

Von Herrn Higgs zur Buchmesse. Gestern war noch ein ruhiger Tag dort und ich konnte gemütlich durch die Hallen schlendern, Freunde und Kollegen treffen und ein bisschen plaudern. Trotzdem wars wie immer anstrengend und die Flut der neuen Bücher erschlägt einen - wie immer. Zudem ist die Hallenluft katastrophal (wie wärs mal mit Begrünung?) und der Lärmpegel sehr hoch. Das liegt vielleicht daran, dass an den Fachbesuchertagen doch viele Menschen mit dem Drang zur Messe kommen, endlich einmal alles zu sagen, was sie sonst bei der Schreibarbeit im stillen Kämmerchen nicht loswerden? Nein, die Buchmesse ist für Buchleute einfach so was wie Weihnachten und da tauscht man sich natürlich gerne innerhalb der Familie mal aus.
Als ich das dann zu genüge getan hatte, streifte ich nur noch ein bisschen zwischen den für mich weniger interessanten Ständen umher, als plötzlich Attila vor mir stand - nicht leibhaftig aber in Lebensgröße aufgedruckt auf Pappe. In dieser Form lud er mich ein, den Biozoom zu testen. Kurz gesagt ist der Biozoom-Scanner ein Gerät, dass einfach durch Scannen der Haut am Handballen misst, wie hoch der Antioxidantienstatus ist, vereinfacht gesagt, wie gut sich der Körper gegen Alterungsprozesse schützen kann. Verursacht werden die durch die üblichen Verdächtigen wie Stress, Nikotin, schlechte Ernährung, wenig Schlaf etc.

Nicht schlecht gestaunt haben die Biozoom-Leute, als sie meine Werte gesehen haben. Während ich ja erstmal dachte "Ach, da werden wohl alle Menschen hier ganz gute Werte haben.", wurde ich darüber aufgeklärt, dass meine Werte außergewöhnlich hoch sind und auf ein "Exzellentes antioxidatives Niveau" schließen lassen.


Na danke schön, dass lässt ja hoffen, dass ich dieses Wetter gut überstehe. Während ich, nachdem ich das Prinzip verstanden hatte, nun eher überlegte, warum das Gerät keine 10 gemessen hat und es auf eine lange Autofahrt, schlechte Messeluft und mangelnde Versorgung mit Frischem an diesem Messetag zurückgeführt habe, testeten noch andere Personen das Gerät und das hat mich echt erschreckt! Zweimal wurde 4 und einmal 3 gemessen - "Unglaublich", dachte ich mir, "da gibt es also echt Menschen, die im Grunde in körperlich schlechter Verfassung sind, denen man das aber noch nicht mal ansieht... Und vielleicht spüren sie es selber nocht nicht, aber sie werden vermutlich die ersten sein, die sich Erkältungen einfangen, wenn jetzt die Saison wieder losgeht. Ich überlege, ob das Gerät vielleicht was für meine Beratungspraxis sein könnte, ob meine Klienten damit vielleicht deutlicher wahrnehmen könnten, wie sich ihre Fitness erhöht, wenn sie Rohkost und Wildpflanzen essen. Manchmal ist es mir einfach lieber etwas wirklich messen zu können, deshalb finde ich diese nichtinvasive Messmethode ganz interessant und werde sie weiter beobachten.

Nun noch eine Anmerkung in eigener Sache: In diesem Blog empfehle ich gerne manchmal Dinge, die ich gut, also empfehlenswert finde. Das mache ich aus Überzeugung und nicht weil ich dafür bezahlt werde. Wer solcherlei Empfehlungen nicht gut findet, möge doch einfach geflissentlich darüber hinweglesen. Übrigens: Dinge, die mir unangefragt und unbestellt für Tests oder in der Hoffnung auf Erwähnung im Blog geschickt werden, erwähne ich hier auch nur, wenn sie mir gefallen oder ich einen besonderen Grund für ihre Erwähnung habe. Zerisse werdet ihr hier keine finden, dafür ist hier kein Platz - die lest ihr dann dort, wo ich sie aus journalistischen Gründen, sprich infolge eines Auftrags zur Rezension oder zum Test durch andere Medien veröffentliche.

Dienstag, Oktober 08, 2013

Pilzsaison = Buchsaison


So liebe ich ihn - den Steinpilz!

Ja, die Pilze sind da... Etwas spärlich für meine Begriffe in diesem Jahr und wenns jetzt auch noch bald kalt wird (der Wetterbericht schwankt seit Tagen zwischen herbstlichem Hoch und winterlicher Kälte), dann ist die Frage: Wie lange noch? Also: Schnell raus in den Wald und nochmal prüfen, was der Moosboden so hergibt. Wir haben das schon letzte Woche getan und viele viele Pilze gefunden. Leider waren es zuviele und zwar zuviele Unbekannte. Trotzdem macht es mir immer wieder Freude auch diese zu identifizieren und dazu habe ich dieses Jahr den "Pilzberater für unterwegs" von Björn Wergen genutzt.

http://www.ulmer.de/artikel.dll/Webshop?RC=ULMERBLOG&ISBN=978-3-8001-7950-3


Es ist ein kleines handliches Buch, das man gut auch mit auf die Pirsch nehmen kann. Mir als Buchliebhaberin fällt sowas immer schwer, weil ich nicht möchte, dass die Bücher dabei beschmutzt und beschädigt werden. Das ist vielleicht ein Tick und ich sehe ja gerade bei meinen eigenen Büchern, vor allem bei "Meine liebsten Wildpflanzen - rohköstlich", dass es viele Menschen mit raus nehmen, Zettel einkleben, etwas anmarkern und die ein oder andere Pflanze darin pressen. Schön finde ich das - aber nur zum Zuschauen. Meine Bücher sind in der Regel wenn ich sie gelesen habe noch wie neu.. Ja, so hat halt jeder Seins. Aber so bin ich nun auch mit Björns Buch umgegangen - ich habe schön die Pilze, die mich interessiert haben und bei denen ich mir unsicher war, mit nachhause genommen und dann gelesen. Und mich dann auch mehrfach umentschieden - erst den Rotfußröhrling verworfen, dann nach der Lektüre wieder aus dem Bioabfall geholt... Wir hatten aber viele andere eindeutige Genießerpilze wie Parasol, Steinpilze, Birkenpilze, Maronen etc. gefunden, so dass wir darauf auch nicht angewiesen waren.
Meine wichtigste Frage war: "Ein "Birkenpilz", der etwas dunkler aussieht als ein gewöhnlicher Birkenpilz - ist das überhaupt eines dieser köstlichen Exemplare?" Und diese Frage war mit einem Mal Buch aufschlagen - nix Blättern, Inhaltsverzeichnis suchen, etc.- geklärt. Prima, so stell ich mir einen "Pilzberater für unterwegs" vor. Da hätte ich den Pilz dann auch stehen lassen können? Nein, denn das entscheidende Merkmal war: "Fleisch verfärbt sich nach Anschneiden graublau". So lieb ich das - eindeutige Beobachtung, eindeutige Aussage: "Pappel-Raufuß - gekocht essbar, roh giftig." Brauchbare Antwort auf meine Frage, und der Pappel-Raufuß kann nächstes Mal gleich im Wald bleiben. Alles Weitere zu Autor und dem empfehlenswerten Buch findet ihr hier.

Übrigens noch eine Anmerkung: Es greift eine Unsitte um sich. Bei Facebook und anderen Ortes sieht man immer wieder Pilzberge, die manche Menschen aus dem Wald nachhause schleppen, um sie dann erst zu bestimmen und gegebenenfalls wegzuwerfen. So ist das doch nicht gedacht, der Wald braucht seine Pilze und wir sollten nur die rausnehmen, die wir wirklich auch essen. Also bitte, die vielen Pilzfamilien stehen lassen und nur ein Exemplar zum Bestimmen mitnehmen. So machen das echte Pilzliebhaber - oder eben doch das Buch mit in den Wald nehmen ;-)

Ach und  wo wir gerade beim Thema Büchersaison sind: Morgen bin ich in Frankfurt auf der Buchmesse - freue mich, euch vielleicht dort zu treffen!

Samstag, Oktober 05, 2013

Neulich am Meer.... Algen essbar oder nicht?

Die Zeit am Meer war wieder viel zu kurz in diesem Jahr....

Die Bergfreunde mögen es nicht verstehen, aber ohne Meer ist für mich das Leben einfach nicht vollständig. Während ich früher nur am Strand rumlag und irgendwann dann auch nicht mehr verstehen konnte, was daran der Reiz sein soll, finde ich heute, dass es nichts Spannenderes gibt, als all die Naturwunder am Meer zu bestaunen. Und: Man muss das tun, solange es noch geht. Erst gestern ist mir wieder bewusst geworden, dass dieses Vergnügen bald ein Ende finden könnte - wir ahnen es, aber wir wollen es nicht wahrhaben, und gleichwohl: Das Meer ist in Gefahr! Und wer aufmerksam beobachtet, wird feststellen: Auch dort, wo alles noch ganz heile aussieht, finden wir unendlich viele bunte Sandkörnchen, die eigentlich Plastikfetzen sind. Mehr dazu hier: Klimawandel: Zustand der Ozeane verschlechtert sich rapide - lest es, wir müssen endlich aufwachen.

Gibt es etwas Interessanteres als das Meer?

Ich kann stundenlang am Meer sitzen und nur schauen oder den Strand entlang gehen und begutachten, was wieder angespült wurde. Dieses Jahr war es besonders spannend, weil jeden Tag anderer Wind und damit anderes Strandgut im Programm waren. Einen Tag wurden Rosen angespült - ja, unterschiedliche langstielige Rosen. Wilde Geschichten haben wir uns ausgemalt, die von der Entsorgung der Buffetdekoration von Kreuzfahrtschiffen bis zur Seebestattung reichten - rausgefunden haben wir nicht, woher sie herkamen. Nach drei Tagen stärkerem Wind kam zuerst das Seegras und dann bergeweise eine Rotalge am Strand an. Vielleicht könnt ihr die kleinen schwarzen Häufen erkennen? Mit der Zeit wurden Sie immer größer, bis zu einem halben Meter hoch - am benachbarten Hotelstrand ließ man sie sogar mit Radladern abtransportieren.

Ich habe mir ein Stückchen mitgenommen und wollte wissen, was es ist.
Roter Horntang - wers besser weiß, melde sich!
 Bin beim Roten Horntang gelandet. Dann stellte sich natürlich die zweite Frage: Ist der essbar? Ich habe nur das dazu gefunden: Der Rote Horntang schützt sich gegen Bakterien und Feinde, indem er in seinen Zellen giftige Schwefelkristalle einlagert. Wächst der Rote Horntang auf Miesmuscheln, werden diese vor Angriffen von Seesternen geschützt, da sie die bewachsene Muschel schlecht packen können. Ich habe erst einmal beschlossen, ihn nicht zu essen - ganz im Gegensatz zum Blasentang, den ich gerne mal frisch aus dem Wasser gefischt verspeise. Aber immer noch frage ich mich: Wer sagt denn, dass diese Schwefelkristalle auch für uns giftig sind. Ich werde mich mal mit meinem Freund Jörg von "Welt der Algen" beraten - vielleicht lässt sich ja doch noch was Sinnvolles draus machen. Ich dachte mir ohnehin: Das Meer liefert so allerhand Brauchbares an- abgesehen vom Plastik, den Rosen...- will es uns damit etwa versorgen? Bei mir sind die vielen verschiedenen Algen bisher immer in grünen Tütchen von "Pureraw" geliefert worden - aber so ne direkte Frischelieferung hätte natürlich auch was ;-)
 
Ruhe im Klostergarten - und wilde Nahrung gabs auch!

Auf der anderen Seite vom Meer - der Bodden - hier hat ein weiser Planer verstanden, dass man ein Plätzchen braucht zum Schauen und Sitzen und beobachten - ach war das schön!

Donnerstag, Oktober 03, 2013

München kotzt - oder auch nicht!

Nach einer wunderschönen Exkursion im Wildpflanzenparadies in München stand letztes Wochenende der obligatorische Wiesnbesuch auf dem Programm.
Doch zunächst zu den Wildpflanzen: Wir sind nicht weit gekommen auf unserem Exkursionsgelände, streckenmäßig. Zu üppig war die Fülle an herbstlichem Kräuterwachstum: Wiesen-Schaumkraut, Wiesen-Pippau, Wegeriche in verschiedenen Arten, Gänseblümchen, Nelkenwurz, Knoblauchrauke, Gundermann und viele viele mehr, wollten entdeckt und gekostet werden. Ein ganz schön großes Programm für die Anfänger, die sich aber wirklich wacker geschlagen haben, und einiges Neues auch für die Fortgeschrittenen. Und auch die Früchte der Bäume haben wir nicht vergessen: Kornelkirschen und Bucheckern genascht und auch die ein oder andere Giftpflanze begutachtet.
Was übrigens besonders schön war: In Berlin und München waren wieder Kinder mit auf den Exkursionen - an dieser Stelle geht hier mal ein Gruß an alle Familien, die ihre Kinder mitbringen. Es ist ein Vergnügen für mich, zu sehen, wie einfach es für Kinder ist, sich Geschmäcker und Aussehen von Wildpflanzen einzuprägen - sie sind dabei viel schneller als Erwachsene. Einmal gezeigt und gekostet und sie erkennen die Pflanze wieder.
Das Mini-Riesenrad auf der Oiden Wiesn ist für mich völlig ausreichend...



Nun aber zur Wiesn - dem unumgänglichen Oktoberfest. Ja, es stimmt: Es gibt dort Unmengen Betrunkener. Ausländer wie Einheimische, Junge wie Alte - die Wiesn ist einfach das größte Bierfest der Welt. Wen wundert es also, wenn all diese geschundenen Körper, krampfhaft versuchen, das Zuviel an Alkohol wieder loszuwerden? Also sieht es auch an jeder Ecke entsprechend unappetitlich aus. Es ist seltsam, aber das scheint niemanden so wirklich zu stören, es scheint, als wäre man sich aller menschlichen Entgleisungen bewusst und würde damit umgehen können. Einerseits ist das vielleicht auch gut so - die Welt ist nunmal nicht rosarot, sie ist auch nicht vegan (wie einem Angesichts der Hühner- und Ochsenbratereien auch bewusst wird) und sie ist auch nicht gesund... Die Wiesn ist also einfach das Kontrastprogramm zur Wiese und hilft mir manchmal (alles hat ja auch was Gutes), auf dem Teppich zu bleiben und zu registrieren, dass es noch jede Menge zu tun gibt.
Und dann fällt mir auf: Wir dürfen die Silberstreifen am Horizont nicht übersehen - auch die gibt es dort. Einer heißt: Oide Wiesn, ein abgetrennter Teil der Theresienwiese mit eigenem Konzept, nämlich: Wiesen annodazumal! Das ist die harmlosere Variante des Festes, die aber mittlerweile so begehrt ist, dass auch hier, wie in den großen Zelten, ab und an wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Claudi hat uns davon vorgeschwärmt - vor allem von der veganen Speisekarte im Herzkasperlfestzelt - und so haben wir mal getestet. Nicht die Speisekarte - da haben wir uns dann doch gleich fürs gemütlichere Max Pett entschieden - aber das alte Riesenrad und die Biomandeln zum Mitbringen, etc. Uns hats gefallen - zwei Dinge fehlen: Promis und k.... Betrunkene - aber wer vermisst das schon?

Smoothie der Woche im Max Pett: Avocado, Gurke, Apfel, Spinat, Spirulina, Zwetschgen - den Rest hab ich vergessen - war aber sehr lecker und super-cremig

Rohkostteller mit Leinsamenbrot und Cashewkäse - ist manchmal auch bunter (gell Jan!), war so aber auch lecker

Cashewkäsekügelchen - hmmm

Kuchenbaum - nur für die Nase

Ihr Lieben, zwischendurch mal was anderes als Wiesn, Wasen und Oktoberfest - kommt später noch, mein Kommentar dazu. Aber hier möchte ich euch erst mal noch eine Pflanze vorstellen, die jedem schon mal begegnet ist, bei vielen schon einen Eindruck hinterlassen hat und dennoch von den meisten wohl nicht erkannt wird.
Der Japanische Kuchenbaum - Cercidiphyllum japonicum

Diese schönen, herzförmigen Blätter gehören zum Kuchenbaum - dieses Exemplar steht in Köln im Forstbotanischen Garten, dort ist er mir aufgefallen. Aber was kann ein Baum tun, um jemandem aufzufallen?

In meinem Fall ist es wohl naheliegend: er duftet. Nein, dies sei gleich gesagt, er ist nicht essbar - das würde ich niemandem empfehlen!
Im Sommer, als ich in Köln auf Exkursion war, hatte es gerade geregnet und unter dem Baum entfaltete sich in der warmen Luft ein leckerer Kuchenduft - zart und gewürzartig, ein bisschen an Lebkuchen erinnernd. Ich hatte den Duft eher im Herbst vermutet, so kannte ich das, aber die feuchte Luft hat wohl ausgereicht, um den Blättern ihr Aroma zu entlocken. Jetzt im Herbst, wenn seine Blätter erst wunderschön rot und dann welk werden und abfallen ist der Duft meist noch stärker und auch weniger empfindliche Nasen werden vielleicht auf ihn aufmerksam. Leider lässt er sich nicht konservieren - die Blätter verlieren den Duft beim Trocknen. Vielleicht mach ich trotzdem nochmal einen Versuch mit dem Räucherstövchen.
Wenn also euer Feiertagsspaziergang an einem solchen Baum vorbeiführt - schaut ihn euch mal genauer an und schnuppert mal, ob auch ihr den Lebkuchenduft des welkenden Laubs wahrnehmen könnt. Es lohnt sich auch den Stamm einmal genauer anzuschauen - besonders interessant sind die Kurztriebe dort, die aussehen, als würden die Blättchen direkt am Stamm entspringen.

Im Forstbotanischen Garten in Köln