Habe ich mich hier schon einmal als Wortsammlerin geoutet? Nein, na dann wisst ihr's jetzt. Ich sammle Worte, die sich schön anhören und darüberhinaus nützlich sind, weil sie in einem Wort das sagen, wozu man sonst mehrere braucht.
Ubiquitär ist solch ein Wort, es steht für „überall vorkommend, allgemein verbreitet“.
Botaniker benützen es immer dann, wenn eine Pflanze eher
standortungebunden ist und somit fast überall zu finden ist. Wie zum Beispiel das Behaarte Schaumkraut, das nun in den meisten Gartenbeeten wieder auftaucht. Auch
außerhalb Europas - in Afrika oder im Himalaya kann man es antreffen. Weil wir es am Samstag auf der Exkursion auch angetroffen und gekostet haben, möchte ich es hier nochmal vorstellen:
Aus Gärtnersicht ist es eines der lästigsten Unkräuter, das sich zudem
in den letzten Jahren mit den Substraten enorm verbreitet hat. Die Samen des kleinen
Kreuzblütengewächses sind zahlreich und halten sich auch im Kompost sehr
gut.
Für diejenigen, die täglich ihre frischen Wildpflanzen nutzen möchten, ist
das natürlich im wortwörtlichen Sinne ein 'gefundenes Fressen'. Und
solange die Fröste nicht zu stark sind, leidet dieses kleine
widerstandsfähige Kraut auch nicht darunter. Morgens noch
darniederliegend, wacht es mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des
Tages wieder auf, schüttelt die Eiskristalle ab und steht frisch und
knackig da, als wäre nichts gewesen. Halten Sie jetzt Ausschau nach dem
Behaarten Schaumkraut, das der Botaniker Cardamine hirsuta nennt. Sein Geschmack erinnert deutlich an Kresse und die Verwandtschaft mit Wiesen-Schaumkraut, Cardamine pratensis, und Bitterem Schaumkraut, Cardamine amara,
kann es nicht leugnen. Es eignet sich hervorragend als Würzkraut für
Salate und rohe Gemüsegerichte. Gleichzeitig stärkt es unsere
Gesundheit.
Gerade jetzt im Spätherbst, wenn überall die Erkältungskeime
herumschwirren, ist die antibakterielle Wirkung seiner scharf
schmeckenden Senfölglykoside besonders willkommen. Außerdem enthält es
beachtliche Mengen an Vitamin C. Nutzt also jede Gelegenheit, um es
zu verwenden. Einfach ein paar Blättchen davon in die
Backentasche schieben, so können die keimtötenden Inhaltsstoffe schon im
Mundraum wirken und Entzündungen von Hals und Atemwegen vorbeugen.
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