Donnerstag, November 05, 2015

Dreck macht glücklich!

Wir essen zu wenig Dreck. Und zwar zu wenig richtigen Dreck. "Dreck" im Sinne von ungesunder Nahrung wird genug gegessen, aber Dreck im Sinne von Boden, Erde, fehlt uns.

Aber was ist drin, was wir brauchen könnten? Mineralstoffe zum einen, zum anderen aber auch lebenswichtige Mikroorganismen, die für unterschiedliche Prozesse in unserem Körper verantwortlich sind. Wir wissen, dass wir sie brauchen, um Vitamin B12 synthetisieren zu können, aber wusstet ihr auch schon, dass Dreck und die darin enthaltenen Bakterien glücklich machen?

Gärtner wissen, dass das Wühlen in der Erde glücklich macht, aber nun gibt es auch wissenschaftliche Beweise dafür. An den Universitäten London und Bristol haben sich Forscher damit befasst und herausgefunden, dass es Bakterien im Boden gibt, welche das Gehirn ähnlich beeinflussen, wie es Antidepressiva tun. Das Mycobacterium-vaccae-Bakterium stimuliert die Serotonin-Produktion und hilft damit gegen Angst, Depression, Zwangsneurosen und Bipolare Störungen.
Is Dirt the New Prozac? haben sie in der Überschrift ihres Artikels schon am 28. März 2007 im Magazin  Neuroscience gefragt.
Mycobacterium vaccae, was verbreitet in der Erde vorkommt, soll auch das Lernen verbessern - hier findet ihr dazu mehr Infos.

ycobacterium vaccae


Jetzt geht bitte nicht gleich raus und esst mit dem Löffel die Maulwurfshäufen weg, als wären es Kuppeltorten, dann geraten wir ganz schnell wieder in den Verdacht, irgendeine absurde Krankheit zu haben. (gibt es tatsächlich, heißt Pica-Syndrom).
Im Gegensatz dazu ist Erdeessen nicht außergewöhnlich - nichts anderes tun wir auch, wenn wir Heilerde zu uns nehmen  allerdings sind hier die wertvollen Bakterien leider nicht mehr enthalten.
Also: Esst die Karotten aus dem Garten lieber ungewaschen und macht euch keine Sorgen, wenn mal noch ein bisschen Dreck an den selbsgesammelten Kräutern ist, solange es nicht knirscht zwischen den Zähnen, ist es unserer Gesundheit eher förderlich.
Ich sag dann mal: Guten Appetit!

Übrigens habe ich lange überlegt, ob ich diesen Artikel so veröffentlichen möchte - weil die gewonnenen Erkenntnisse auf Tierversuchen beruhen. Ich bin absolut gegen solche Versuche und bin der Meinung wir würden mehr Erkenntnisse gewinnen, wenn wir beobachten würden, wie Menschen reagieren und wenn wir versuchen würden, Zusammenhänge wissenschaftlich zu beweisen, die uns aus der traditionellen Erfahrung schon klar sind. Ich hätte da so einige Ideen und würde solche Arbeiten gerne mit betreuen. Dennoch wollte ich euch die Informationen nicht vorenthalten.



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