frohe Weihnachten, wollte ich auch dieses Jahr wünschen.
Aber geht das überhaupt noch? Froh sein, wenn da draußen die Hölle tobt?
Wenn auf Happy Hanukkah am Bondi-Beach ein Gemetzel folgt, wenn Weihnachtsmärkte zum Anschlagsziel von Terroristen werden und wenn Christen und andere Gläubige in den USA wie in Deutschland und anderswo, vergessen haben, dass Immigranten auch nur Menschen sind, die ihr Land verlassen mussten, weil sie dort verfolgt wurden oder aus anderen Gründen nicht leben konnten - die Geschichte kommt uns bekannt vor.
Viele haben in diesem Jahr Verluste erlebt, Menschen sind von uns gegangen oder haben andere Wege eingeschlagen - wo soll jetzt plötzlich die Fröhlichkeit an Weihnachten herkommen? Wir werden sie vermutlich nicht finden, da draußen. Und diejenigen, die jetzt nicht noch einen Funken in sich tragen, der innerliche Wärme entfachen kann, wo sollen sie denn Fröhlichkeit finden?
In Gaza kann immer noch kein Gemüse zur Versorgung der Bevölkerung angebaut werden. Auch in Georgien hat sich das Blatt gewendet - die Abkehr von dem Weg der Annäherung an die EU scheint beschlossen. In Deutschland sind immer mehr Menschen einsam. Trübe Aussichten überall.
Und doch: Wir haben auch gefeiert in diesem Jahr und Liebe geteilt, die Zeit mit Familie und Freunden genossen. Menschen haben wieder zueinander gefunden, neue sind hinzugekommen. Unglaubliche positive Dinge sind passiert: In Bethlehem gibt es nach 3 Jahren Krieg wieder eine feierliche Vorweihnachtszeit, in Kolumbien finden Opfer und Täter nach 50 Jahren Gewaltherrschaft und Bürgerkrieg einen Weg zum gemeinsamen Frieden und in einer polarisierten Gesellschaft wie etwa in den USA, aber auch in Deutschland erscheint es manchen doch mit etwas Hilfe möglich, wieder zueinander zu finden.
Es gibt sie also, die guten Nachrichten, die Beweise dafür, dass wir Menschen über unsere Schatten springen, uns zurücknehmen und einsetzen können, um Kompromisse zu finden und in Frieden leben zu können.
Eines ist sicher: Es wird so nicht weitergehen 2026, es wird sich wie immer Vieles ändern. Wir alle können aber etwas zu positiven Entwicklungen beitragen: in erster Linie Zuversicht.
Vielleicht ist es einfach die Aufgabe dieser Zeit, die Zukunft besser zu sehen. Wer Visionen hat, sollte eben nicht zum Arzt gehen, wer Visionen hat, darf ihnen folgen, den Weg ebnen und seinen letzten Funken Mut zusammennehmen und erfahren, dass es gemeinsam besser geht und Ziele erreicht werden können.
Vielleicht geht es gar nicht darum, an Weihnachten besonders "fröhlich" zu sein. Vielleicht geht es einfach darum, sich froh stimmen zu lassen von den positiven Dingen. Die Augen zu öffnen und zu sehen, dass es uns gut geht, und auch dass wir diejenigen sind, die Weihnachten "froh" machen können.
Ich danke dieses Jahr vor allem denjenigen, die mein Jahr und damit auch diesen Rückblick froh gemacht haben, für Telefonate, persönliche Gespräche, Austausch, Diskussionen, Kooperationen, Geschäftsbeziehungen, da waren sehr viel Fröhlichkeit, Vertrauen, gute Projekte und zufriedenstellende Zusammenarbeit und jede Menge, was ich lernen durfte.
Besonders möchte ich auch denjenigen danken, die unsere Natur nicht aus dem Blick verlieren. Auch hier sehen wir oft nur Themen wie Artensterben und Flächenfraß, um die sich niemand zu kümmern scheint.
Aber viele Initiativen und Projekte können Unterstützung brauchen und auch die Kommunikation im kleinen Kreis, das Aufmerksammachen auf Missstände ist heute wichtiger als jemals zuvor.
Ich durfte im Sommerurlaub jeden Morgen in einem Fluss schwimmen und dabei flog immer ein Eisvogel an mir vorbei oder zischte mir über den Kopf - ein Eisvogel-Pärchen, wie sich herausstellte, das morgens im kristallklaren Wasser fischte, während ich ruhig meine Bahnen zog. Jetzt im Winter treffe ich fast täglich den Graureiher.
Und ich durfte auch in diesem Jahr wieder einige seltene Wildpflanzenarten finden, Gärten mit Wildpflanzen gestalten, tolle Gartenprojekte kennenlernen und bestes Gemüse von Solawis und Kleingarteninitiativen genießen, ich fühlte mich aufs Beste versorgt.
Und ich freue mich und bin dankbar für all diejenigen, die sich mit mir auf den Weg gemacht haben, zu einer Ernährung, die nicht nur die beste für unseren Körper ist, sondern auch die Biodiversität fördert und den Klimawandel positiv beeinflusst.
Die Natur ist unerschöpflich mit ihren Geschenken an uns und macht mich immer wieder froh - nicht nur zu Weihnachten. Daher wäre mein größter Wunsch, dass wir uns mehr darum kümmern, dass wir diesen Rückzugsort, diese Energiequelle für neue Kraft noch mehr als solche wahrnehmen. Wenn wir das tun, dann wird auch der Schutz der Natur wieder ein gemeinsames Ziel werden, ganz natürlich, weil wir alle das wollen.
Wenn wir festhalten an unseren Visionen für eine bessere Welt, dann wird die Welt auch besser werden, davon bin ich überzeugt.
Dazu wünsche ich uns allen Zusammenhalt für jede gute Sache und gutes Gelingen auch im neuen Jahr
mit herzlichen Grüßen

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