Taufrisches über Natur, Rohkost, Raw Food, Veganes, Wildpflanzen, Bücher, Garten, Essbares, Pflanzen, Urkost, Vitalkost, Yoga, Gesundheit, Leben, der Blog von wild&roh geschrieben von Christine Volm
Freitag, September 04, 2015
Zen im Zendo und im Garten
Ich hatte ja versprochen, mehr vom Zen-Seminar zu erzählen: An dem Tag, an dem ich diese Fotos gemacht habe, hatte es knappe 40 °C im August auf dem Benediktushof. Die Temperatur an diesem Tag war nicht außergewwöhnlich, aber für mich so beeindruckend wie den ganzen Sommer über nicht.
Nach dem Schnellen Gehen (Kinhin) im Freien haben wir uns an diesem Tag auf unsere Kissen im Zendo gesetzt und versucht das zu tun, warum man sich hinsetzt: nichts zu denken.
Ich war der Überzeugung, den anderen würde das gut gelingen - alle saßen friedlich, soweit ich das beurteilen konnte. Ich aber werde diese Viertelstunde in der Mittagshitze auf meinen Kissen nie vergessen. Ich war mir sicher, ich würde mich auflösen in diesem Zendo und wünschte mich wieder hinaus in den Garten. Eine Schweißperle nach der anderen suchte sich ihren Weg von meinem Kopf abwärts, keine Chance an nichts zu denken. Der einzige Trost: Es würde mit der Zeit und dem ruhigeren Atmen sicher besser werden. Nur weiter an nichts denken.
Es dauerte und wurde nicht besser. Ziel war es,nicht nur nicht zu denken, sondern das bei voller Aufmerksamkeit. Also was jetzt... Tropfen, Hitze, Atmen, wie gesagt, es war eine sehr lange Viertelstunde für mich. Als die Hölzchen schlugen und wir aufstanden um Langsames Gehen zu üben, war ich erlöst. Alle anderen auch, wie ich feststellen konnte, kaum jemand hatte mehr trockene Kleidung an, alle hatten zu kämpfen und alle haben durchgehalten.
Jetzt wusste ich: Schlimmer kann Zazen nicht werden (obwohl, wenn vielleicht noch irgendwelche Mücken....)
Es war aber auch genau dieses Erlebnis, was mir jeden Tag heute sagt, dass ich mein Viertelstündchen auf dem Kissen locker durchhalten werde, weil so heiß wie im August auf dem Benediktushof wird es wahrscheinlich nicht werden. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die man erst einmal aushalten muss, damit einem die großen tatsächlich gelingen (und jeden Tag sitzen, ist für mich etwas ganz Großes, was ich heute vermutlich auch wegen dieser Erfahrung ganz gut schaffe.)
An diesem Abend im August bin ich noch in den Japanischen Garten gegangen und habe dort die Stimmung genossen und einfach nur im Schatten der Überdachung die Gartenanlage bewundert - ich glaube ich war noch nie so dankbar für einen Garten, für den Spaziergang, den ich mit den Augen dort machen durfte und für die grenzenlose Vielfalt an Farben und Formen, die uns die Natur schenkt und für genau diese meine Gedanken. Nichts denken ist ungleich schwerer.
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