Mittwoch, Januar 17, 2024

Männer und Wildpflanzen?

Männer, wo seid ihr? Im Zirkus der wilden Pflanzen, bei Kursteilnehmenden wie Anbietenden seid ihr kaum vertreten oder wirklich rare Einzelexemplare. Warum eigentlich? 




Die Botanik wurde wie einst alle Wissenschaften von Männern begründet und viele Lehrstühle in diesem Bereich sind von Kollegen besetzt. Da aber wo die Botanik in den Alltag hineinspielt, zum Beispiel bei der Verwendung von Wildpflanzen, da dreht sich das Blatt und die Frauen sind in der Überzahl. Woran liegt das? 
Und wieso kochen Männer heute so viel und häufig, dass in allen Koch-TV-Sendungen doch die Hälfte der Teilnehmenden Männer sind? Wie hat sich das entwickelt?


Ich wünsche mir für meine Jahreskurse, dass mindestens 1/3 Männer dabei sind. Es ist nicht so, dass nie Männer dabei sind, aber eben deutlich weniger als Frauen. Dabei habe ich das Gefühl, die männliche Sicht auf die Wildpflanzen würde deren Betrachtung weitere gute Aspekte bringen.
Jetzt kann man natürlich sagen, das macht doch keinen Unterschied, ob Männer oder Frauen sich mit Wildpflanzen beschäftigen, ja, auch ich hoffe, in Zukunft wird das so sein. Aber momentan sind es 90 Prozent Frauen, so wie Frauen früher überwiegend gekocht haben.

Ob Frauen oder Männer, das ist den Pflanzen ganz egal, sie haben für jeden etwas zu bieten: Bäume, Sträucher, Kräuter gibt es in zart und robust und in allen Regenbogenfarben. Geschlechterspezifische Wildpflanzen gibt es nicht, im Gegenteil, bei den Pflanzen ist es wie bei den Menschen, nonbinär ist hier Standard, nicht außergewöhnlich.

Also Männer, ich suche euch, weil ich euch gerne mit den Wildpflanzen bekannt machen möchte. Und übrigens: Richtig gute Köchinnen und Köche kommen heutzutage ohne Wildpflanzen doch gar nicht mehr aus. Die wirklich guten Geschmäcke wollen gesammelt werden - los geht's. 

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