Die Woche fängt gut an - ich bin vorbereitet für meine Präsentation am Nachmittag bei einem Kunden und war deshalb noch auf einen Sprung im Asia-Laden. Und dort gab es heute: Superreife süße Mango, Rambutan und Durian! Mit Durian hatte ich ja schon einmal meine Erfahrung gemacht, im letzten Jahr, hier mal kurz das Ergebnis:
Montag, 1. August 05
Heute habe ich gleich mehrere Reinfälle erlebt. Ich freute mich wie ein Schneekönig, als ich bei dem kleinen thailändischen Laden um die Ecke eine Durian erwerben konnte. Stolz transportierte ich sie im Fahrradkorb nach Hause. Ganz reif, wäre sie, versicherte mir die freundliche Thailänderin und tatsächlich, sie war schon aufgeplatzt. Sie war ein wunderschönes Fotomodell und lässt Durian-Liebhabern bestimmt das Wasser im Mund zusammen laufen. Ihr Geruch allerdings war abstoßend, eine Mischung aus Knoblauch, Zwiebeln und Käse, einfach penetrant. Der Geschmack hoffte ich, würde besser sein. Das zumindest wird immer behaup-tet. Die Frucht, die als Lieblingsfrucht von Lady Di auch bei uns Berühmtheit erlangte, soll ein Genuss sein. Ein Segment probierte ich lange und ausführlich, aber wie ich es auch an-stellte, der Geschmack war zwar ein Erlebnis, aber leider eines von der schlechten Sorte. Durian würden, da war ich mir ganz sicher, nicht zu meinen Favoriten gehören. Mein Mann meinte nur, er wisse jetzt auch, warum es in dem thailändischen Laden immer so seltsam rieche. Die Konsistenz gab mir den Rest. Vielleicht sind Durians so etwas wie die Austern der Rohköstler, mit deren Konsistenz war ich früher auch nicht zurecht gekommen. Und ehrlich gesagt habe ich nie verstanden, warum so viel Geld für diese schlabberigen Tiere bezahlt werden. Aber ich nehme an, Austern und Durians haben einfach ihre Liebhaber. Die Durian (manche sagen auch der Durian) wird von wirklich vielen hoch geschätzt. Und in Asien wird der Durian "Gott der Früchte" genannt. Die Affen prügeln sich um die Früchte, in Flugzeugen allerdings dürfen sie nicht mit in den Passagierraum genommen werden – ich verstehe nun auch weshalb. Nun, ich habe die Durian wieder in den Laden zurück getragen, sehr zum Ent-setzen der Besitzerin, die sich über meinen Einkauf so gefreut hatte, wohl weil sie dachte in mir einen echten Fan für diese Früchte gefunden zu haben. Natürlich habe ich den stolzen Preis von 13,60 € für die 1,7 kg Frucht nicht zurück gefordert. Wir haben nun immerhin schöne Bilder und sind dafür dankbar. Aber um die Frucht hätte es mir sehr leid getan, ihr Aussehen hatte mir durchaus imponiert, und deshalb wollte ich sie lieber verschenken, statt sie in den Müll zu werfen. Leider kenne ich niemanden, dem ich ein ernsthaftes Interesse an diesem stinkenden Geschenk zugetraut hätte, deshalb habe ich den stacheligen Igel sozusagen wieder nach Hause gebracht.
Ich hatte Glück, die freundliche Thailänderin hatte Verständnis für mein Problem, und hat mich nicht für mein Unwissen gestraft. Grinsend meinte sie, sie hätte sich schon gedacht, dass ich mit dem Geschmack und dem Geruch der Durian Probleme haben könnte, obwohl sie auch Kunden hätte, die begeistert wären. Auf meine Frage, ob es auch Thailänder mit einer „Durianabneigung“ geben würde, nickte sie heftig. Ich bin also nicht alleine, im Gegenteil, in manchen asiatischen Regionen ist es sogar verboten Durians auf öffentlichen Plätzen zu essen, keinesfalls ist ihr Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt. Mittlerweile kann ich das wirklich gut verstehen, der Geruch hängt noch in der Wohnung und den Geschmack werde ich so schnell nicht vergessen. Aber ich gebe nicht auf, irgendwann werde ich es noch einmal probieren mit der Durian. Bis dahin genieße ich all die anderen leckeren Tropenfrüchte, wie beispielsweise die jungen Kokosnüsse, die man erst leer trinken und dann auslöffeln kann. Drei davon hat mir die Thailänderin mitgegeben, was sehr zum Frust-Abbau beigetragen hat.
Seither habe ich einen großen Bogen gemacht um die Früchte, aber heute habe ich einen zweiten Versuch gewagt - Else hat mich inspiriert. Und, oh Wunder, lecker, lecker, lecker kann ich nur sagen. Der zweite Versuch hat sich gelohnt, ich kann gar nicht beschreiben, was ich alles schmecke:
Vanillepudding, Walnüsse, Zwiebel?!, süß, herzhaft und cremig, ähnlich wie Cempedak, die mir sehr gut schmeckte, die ich aber immer Schweinebratenfrucht genannt habe, weil sie mich daran erinnert. Nur das Anschauen fällt mir schwer, irgendwie ist sie doch eine kleine Schlunzfrucht, auch wenn ihr Äußeres nicht darauf schließen lassen würde.
Die Bilder finde ich momentan nicht - reiche ich nach :-)
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