Freitag, Juli 23, 2010

Es muss nicht immer ganz wild sein - Ringelbumen

Liebe Freunde der essbaren Wildpflanzen. Jetzt im Sommer kann der Bedarf an Grünem und Buntem in wilder Form auch aus dem eigenen Garten gedeckt werden. Immer wieder höre ich bei meinen Seminaren und Führungen: 'Oh schade, das habe ich gestern erst rausgerissen' oder wie ein Berliner einmal sagte: 'Na det hab ick bisher allet imma rausjeruppt!' So hat man mit dem Entfernen von 'Unkraut' zum einen Arbeit zum anderen vergeudet man die guten Pflanzeninhaltsstoffe. Also: Vogelmiere, Giersch, Löwenzahn, Gundermann, Brennnesseln und was ihr sonst noch im Garten habt gehören in den Mund und nicht auf den Kompost!
Ursprünglich bei uns auch als Wildpflanze verbreitet war die Ringelblume, aber Calendula arvensis ist kaum mehr wild zu finden. Dafür gibt es an jeder Ecke Samen von Calendula officinalis - der Garten-Ringelblume - zu kaufen. Sie lässt sich ganz leicht im Garten ansiedeln und so können die bunten Blüten den ganzen Sommer über, bis weit in den Herbst hinein genutzt werden.



2009 war die Ringelblume die Heilpflanze des Jahres. Die enthaltenen Triterpenalkohole wirken entzündungshemmend, ätherisches Öl, Flavonoide und Saponine antibakteriell. Saponinen wird auch eine antivirale Wirkung bescheinigt. Zur Herstellung von Heilmitteln werden die einzelnen, getrockneten Zungenblüten (Calendulae flos sine calyce) oder die Blütenköpfchen (Calendulae flos cum calyce) verwendet. Zubereitungen wirken beruhigend auf Entzündungen im Mund- und Rachenraum, fördern die Wundheilung, wirken gegen Keime und bei Entzündungen. Zur innerlichen Anwendung auch bei Magen-Darm-Erkrankungen, als Immunstimulanz sowie zur Fieber- und Blutdrucksenkung empfohlen. Zur Herstellung von Calendula-Öl werden die Blüten mazeriert, also in Öl eingelegt, und für mehrere Wochen der Sonne ausgesetzt. Calendula-Öl wirkt äußerlich pflegend und durchblutungsfördernd.
Mein Tipp: Esst sie einfach roh - über den Obstsalat, den Salat oder einfach von der Hand in den Mund schmecken sie lecker mild-aromatisch. Die Blätter sind leicht rau und klebrig in ihrer Konsistenz sind aber als Würzkraut mit außergewöhnlichem Geschmack ebenfalls geeignet.


Anbau-Anleitung:
Im Frühjahr, ab März direkt ins Freiland aussäen und mit wenig Erde überdecken. Der Inhalt eines Samenpäckchens kann für 80 Pflanzen reichen. Standort sonnig bis halbschattig, mehr Ansprüche stellt die genügsame Pflanze nicht. Auch als Schnittblume zu nutzen: wer sich immer wieder einen Strauß schneidet, regt die Pflanzen zu mehr Verzweigung und fortwährender Blütenbildung an.
  

2 Kommentare:

  1. hallo tine taufrisch,
    danke für diese blumige anregung. ich habe zwar keinen freiland-garten, aber ich werde es auf dem fensterbrett versuchen. bin gespannt wie mir das schmeckt.
    bestes, lizzie layot von eat & think! blog

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  2. bitte, gerne! bin gespannt auf die berichte!

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