Freitag, Dezember 24, 2021

Frohe Weihnachten 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

es war ein ruhiges Jahr hier auf dem Blog, aber die letzten Tage gab es endlich wieder was zu lesen.

Jetzt ist Pause bis in der nächsten Woche. Euch allen ein frohes Fest. 



Donnerstag, Dezember 23, 2021

3 Goldene Regeln für Weihnachten

Gibt es so etwas wie "Goldene Regeln" für Weihnachten? Eigentlich sollte da doch alles eine Schwelgerei sein, oder nicht. Ich habe aber mehr Spaß, wenn es mir beim Schwelgen auch körperlich gut geht, deshalb kommen hier meine 3 Goldenen Regeln - heute mal weniger Text, dafür mehr Film :-)





Dienstag, Dezember 21, 2021

Wintersonnwende - dynamisches Geschehen

Heute ist Wintersonnenwende - genauer gesagt um 16.58 Uhr oder um 16:59 Uhr. Ja was denn nun, wann wird es denn wieder heller. Auf jeden Fall nicht um 17 Uhr, so viel ist sicher. 

Was will ich hier mit diesen Zahlen sagen? Ich will, dass er aufhört, dieser Glauben an Erlösung von jetzt auf gleich. 


Wenn ich eine Sache in diesem Jahr begriffen habe, dann ist es, dass wir Menschen uns schwer tun mit Geduld und unseren Erwartungen - ich besonders. Mein Leben verlief immer in Zyklen, zumindest bis vor einiger Zeit. Früher geisterte spätestens ab Juni in meinem Kopf das Mantra rum "an Weihnachten ist alles vorbei". Weihnachten, das war für mich immer die Idee von Nachhausekommen, um Geborgenheit in der Familie zu erfahren, Pause zu haben vom Stress des Alltags. Besonders während des Studiums war mein Fernziel jedes Jahr aus Neue, Weihnachten zu erreichen. Anfang November war jeweils der Prüfungszyklus zu Ende und schön langsam ging es dann auf Weihnachten zu. Die letzten Vorlesungen waren einige Tage vorher und dann hieß es: Kofferpacken, Plätzchen und Geschenke fertig machen und alles hinter sich zu lassen. Und dann war Weihnachten. Kirche, Familie, Freunde, alle in Hochstimmung. Aber nicht alle Weihnachtsfeste waren harmoni
sch, wie in jeder Familie wohl, dann hatte mein Weihnachtstraum Kratzer und ich hoffte auf Silvester, auf ein neues Jahr, auf den Frühling, auf Ostern, den Sommer und wieder auf Weihnachten. In Wirklichkeit änderte sich nichts - nie. Meine Illusion von Frieden und Harmonie hatte an Weihnachten zwar mehr Glitzer, aber sie wurde nie zur dauerhaften Realität. Trotzdem glaubte ich - nicht nur der Werbung und der Kirche -  dass es eine besondere heilige Zeit ist, diese Weihnachtszeit. 

Aber seien wir doch mal ehrlich. Haben wir nicht in den letzten zwei Jahren gelernt, dass es keine Erlösung gibt? Dass wir halt einfach durchmüssen durch die Wellen. Immer wieder hörten wir vom "dynamischen Geschehen", und wurden von den dagegen zu setzenden Maßnahmen aus unserer Ruhe, unserem durchgetakteten Alltag gerissen. "Dynamisch" bedeutet in der Physik "die von Kräften erzeugte Bewegung betreffend", allgemein versteht man darunter, dass etwas "eine Bewegung, Entwicklung aufweist". Die "Kräfte" haben uns anfangs überrascht, mittlerweile kennen wir sie zu genüge. Sie haben mir nicht nur Weihnachten versaut. Sie haben mich geheilt. Ja, soweit würde ich mittlerweile gehen, zu sagen, dass es ein gewisser Heilungsprozess war, den ich erfahren habe. Ich erwarte nun gar nicht mehr, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt anders wird - oft genug kam es ja anders, aber halt auch anders, als erwartet. Das hat nach einer gewissen Zeit des Trainings bei mir einen Sinneswandel ausgelöst. Dynamisches Geschehen erfordert auch eine Dynamik der Anpassung. Ja, ich habe mich weiterentwickelt und nach anfänglicher Wut darüber, dass ich so aus meiner Ruhe und dem Glauben und Hoffen, gerissen wurde, habe ich mich der Dynamik hingegeben. Geschaut, was, unter welchen Bedingungen möglich ist. Ich habe Menschen gefunden, die offen geblieben sind, Toleranz in alle Richtungen bewiesen haben und selbst in Zeiten schwerer Einbußen, ihre Freundlichkeit nicht verloren haben. Mit ihnen zusammen und von ihnen durfte ich lernen, dass das Warten auf Erlösung uns viel zu sehr davon abhält, heute aktiv zu werden und gute Dinge auf den Weg zu bringen.

Warum erzähle ich das alles? Weil ich der Meinung bin, dass wir viel zu sehr fixiert sind auf Zeitpunkte. Und wenn ich heute lese, dass es ab 16:58 Uhr oder 59 - je nach Quelle - wieder heller werde, dann hat da jemand nicht verstanden, dass es erst einmal gar nicht heller wird, dass es erst einmal dunkel bleiben wird, nicht nur weil es um 17 Uhr sowieso dunkel wird. Nein, 2-3 Tage bleibt die Tageslänge etwa gleich, die übrigens unterschiedlich lang ist - in Berlin sind es 7 Stunden und 39 Minuten und hier 8 Stunden und 16 Minuten. Und wenn man überlegt, was wir wahrnehmen können, also nicht die Sekunden zählt, dann spüren wir erst in 1-2 Wochen etwa, dass es wieder aufwärts geht. Dynamik kann uns halt auch ganz schön langsam erscheinen. Dennoch, dass es passiert, dass die Tageslänge wieder ganz langsam zunimmt, das ist sicher.

Das ist eine Erfahrung, die schon unsere ältesten Vorfahren gemacht haben: Nichts bleibt wie es ist, alles ist in Bewegung. Und für sie muss diese Zeit im Winter wirklich unwirtlich gewesen sein. Das heißt nun nicht, dass wir die Feste nicht feiern sollen und dafür muss keine Zeitpunkte  benennen sollen. Aber vielleicht können wir es "dynamischer" angehen und lieber unsere Trägheit im Kopf überwinden. Wenn wir uns ein bisschen mehr mit der Welle treiben lassen, kommen wir vielleicht weiter, als wenn wir all unsere Kraft aufwenden, um gegen den Strom zu schwimmen.

Wir brauchen uns nicht ganz so wichtig zu nehmen, egal wie klein ein Licht ist, man muss es nicht künstlich vergrößern, damit es Großes leisten kann - auch kleine Lichter können hell scheinen. Also feiern wir - jeden Tag - heute die Wintersonnenwende, am 24. Weihnachten, Silvester - so wie es halt gerade möglich ist. Und wir wissen ja alle: Die Feste, von denen man sich nichts erwartet, werden meistens die besten. In diesem Sinne: Happy Winter Solstice 2021!

Und hier im Interview gibt es noch die ultimativen Tipps für ein gesundes Weihnachtsfest

Donnerstag, Dezember 09, 2021

Im Regen am winterlichen Fluss




heute ein Auszug aus meinen Programminfos:

Liebe Wildpflanzenfreundin, lieber Wildpflanzenfreund,

gestern durfte ich mich für ein paar intensive Stunden den Geheimnissen eines alten Gartens widmen und erahnen und vorfühlen, welches Wildpflanzenparadies daraus entstehen könnte.
Er hat es mir nicht leicht gemacht, der Garten, mich verwirrt mit seinen alten Geschichten und Bewohnern. Von einem Teil konnte ich zudem dessen zukünftigen Charakter nicht klar sehen, zu verdeckt war die alte Quelle und ihre sprudelnde Energie. Es war schön, aber auch anstrengend, zu erkennen, welche Schritte nacheinander gegangen werden müssen, um aus dem Garten einen Wohlfühlplatz werden zu lassen.
 

Nun plane ich schon lange keine Gärten mehr, wie ich das früher gemacht habe, ich habe es aufgegeben, mich architektonisch den Gartenwünschen anzunähern. Mein Ansatz heute ist, die Nutzer:innen und Bewohner:innen mit ihrem Garten zu verbinden, ich zeige ihnen die Schätze und auch die Verletzungen auf ihren Grundstücken und wir erschaffen daraus gemeinsam eine Vision für den Garten. Den Rest erledigen die Fachleute aus dem Garten- und Landschaftsbau oder die Gartenbesitzer:innen selbst, aber auch sie müssen erst die Stimme des Gartens wahrnehmen, die Vision erkennen, um aus einem Platz, einen Erholungsort, einen Schutzraum, eine Speisekammer, eine Schatzkammer der heilenden Pflanzen und ein kleines Paradies behutsam bauen zu können.
Meine Aufgabe ist es nur, die Mittlerin zu sein.

Genauso verhält es sich mit den Ernährungsberatungen, ich habe keine fertigen Lösungen, die ohnehin nicht für jede/jeden passen würden. Wir arbeiten gemeinsam an Ideen und entwickeln Strategien, wie die gesunde Ernährung genau jetzt und passend zur jeweiligen Person aussehen kann, mit Wildpflanzen und Rohkost.
Und auch bei den Jahreskursen, die im Februar schon wieder zu Ende gehen, durfte ich wieder einmal feststellen: Ich bin nur die Vermittlerin, die die Pflanzen den Teilnehmer:innen vorstellt, sie miteinander
bekannt macht, ihre Eigenheiten versucht zu vermitteln. Aber wer sich mit wem besonders intensiv verbindet, das habe ich nicht in der Hand und es erstaunt mich immer wieder, welche Verbindungen da zwischen Menschen und Pflanzen eingegangen werden und welche auch einfach nicht.


Im Anschluss an meine Arbeit in dem Garten gestern, bin ich im Regen und der Dämmerung noch spazieren gewesen. Anfangs war es noch hell genug in dem verwunschen erscheinenden Flusstal. Das frische Wintergrün der Moose, Wasserlinsen, Kräuter, das Rot und das Grau des Buchenwaldes und das Gelb der Gräser leuchteten geradezu. Mein Begleiter hat sich lustig gemacht über meine Begeisterung für all die Winterfarben. Für mich war es ein Loslassen nach der Konzentration, ein Freilaufen nach der Fixierung auf den Garten und ein Genuss, das zu spüren. Von weitem grüßte uns der Garten in der Dunkelheit noch mit kleinen Weihnachtslichtern und ich wusste, alles ist gut.

Nicht oft gelingt es mir, die geliebte Arbeit so effektiv loszulassen und aus der aktiven Rolle in die Entspannung zu gehen, aber wenn, dann findet das meistens draußen und in Bewegung statt.
Daher meine Empfehlung heute: Geh raus, lass los, genieße - auch den grauen Tag und den Regen, dann kannst du auch die Farben sehen.