Samstag, Februar 23, 2019

Kombucha, die Zweite



Ich hatte euch ja noch einen weiteren Beitrag zu Kombucha versprochen und der kommt heute hier:
Erinnert ihr euch noch an Teil 1? So sah mein Kombucha aus:

Hefepilze und Bakterien hatten aus gesüßtem Tee ein leckeres Gärgetränk hergestellt. Weißt Du wie Kombucha schmeckt? Wie süßer Tee mit Apfelessig, so ist meine Interpretation - lecker, aber mir fehlt manchmal der Pfiff dabei.
Aber zu jedem Trend gibt es ja Gott sei Dank auch einen Nachfolgetrend. Und dazu muss man sagen: Der Trend geht eindeutig zur Zweitfermentation.
Und wie das geht, seht ihr hier:

Zunächst habe ich den Kombucha und den Scoby getrennt, damit die Fermentation nicht weiter geht (tatsächlich geht sie aber doch weiter, weil die Hefepilze auch in der Flüssigkeit vorhanden sind):

Übrigens schwamm mein Scoby die ganze Zeit auf der Oberfläche, bei Bewegung allerdings tauchte er ab. (Manchmal ist der mir direkt unheimlich.)


Jedenfalls habe ich den fertigen Kombucha dann abgesiebt und


der Scoby ist in ein eigenes Glas gewandert, dass dann auch mit Kombucha gefüllt wird, für den nächsten Ansatz, und für einige Tage in den Kühlschrank kam, wo er sich ausruhen konnte bis zum nächsten Einsatz.


Für die Zweitfermentation kannst Du den noch süßen Kombucha in ein Glas füllen und Gewürze, Kräuter und Obst oder Gemüse dazu geben und das Ganze nochmal 1-2 Tag im Warmen stehen lassen. Wenn Du möchtest, dass dein Kombucha prickelt, dann musst Du den Deckel fest verschließen. Aber Achtung: Die Hefepilze arbeiten weiter, produzieren Kohlendioxid, und das kann nicht entweichen. Wenn Du das Glas bei zu viel Wärme oder länger draußen stehen lässt, dann kann es explodieren - das ist sehr gefährlich. Also schau ab und zu nach und lass bei Bedarf etwas Gas entweichen oder stell das Gefäß dann in den Kühlschrank. Auch da arbeiten die Hefepilze noch ein kleines bisschen weiter, da ist also auch ab und zu Kontrolle angesagt.

Ich habe in Weihenstephan zusammen mit Brauern studiert, da gab es unendlich viele "Hausbrauereien" in den Studenten-WGs und -Wohnungen und jede Menge Geschichten von explodierten Flaschen - Hefe ist echt nicht zu unterschätzen.

Ich habe mich für drei Kombucha-Varianten entschieden, also drei Flaschen abgefüllt. In die erste habe ich Ingwer und Zitronenscheiben gegeben,




in die zweite Zimt und Apfelstückchen und die dritte war Kombucha pur - mittlerweile experimentiere ich auch mit verschiedenen Kräutern.


Und so sah dann alles aus - das niedrigste Glas vorn war dann gefüllt mit dem Scoby und Kombucha, links die Variante ohne alles.




Mir hat die Ingwer-Zitronen-Variante am besten geschmeckt, wirklich richtig lecker und molto frizzante.

Werbung aus Begeisterung *:

Und weil alles so gut gelungen ist, freue ich mich auch, dass es nun für Dich die Möglichkeit gibt bei fairment unter diesem Link ** oder per Klick auf's Bild mit 10% Rabatt einzukaufen, wenn Du den Code "tinetaufrisch10" nutzt und zum Schluss Deiner Bestellung angibst.




Dann schwimmt bei Dir vielleicht auch bald ein Scoby. Schreib mir doch, oder schicke ein Bild, wie es bei Dir klappt - so lange experimentiere ich weiter mit den Kräutern, und berichte hier dann auch davon.



Übrigens gibt es auch immer noch den Fermentationskongress online zu bestellen mit vielen Tipps und Infos - falls Du ihn verpasst hast - hier lang.

Und demnächst gehen auch die Termine online für zwei Fermentations-Seminare im Juni - eines für Anfänger, eines für Fortgeschrittene - schreib mir, wenn Du Lust hast dabei zu sein.



Montag, Februar 11, 2019

Jahreskurs Wildpflanzen-Praxis 2019/2020


So, endlich ist es soweit: Ich wollte es ja schon lange, aber irgendwie bin ich nie so richtig dazu gekommen. Aber jetzt: Heute erzähle ich euch von meinem neuesten Projekt, dem "Jahreskurs Wildpflanzen-Praxis 2019/2020". Weil ich am vergangenen Freitag die ersten Krokusse gesehen habe. Noch ganz klein waren sie und hätte ich nicht Weinberg-Lauch gepflückt, ich hätte sie wahrscheinlich übersehen. Und genau das ist einer der Punkte, dem wir uns im Jahreskurs widmen wollen: sehen lernen. Um unsere Natur wahrzunehmen und eine Beziehung zu den Pflanzen aufbauen zu können. 



Das Ziel des Jahreskurses "Wildpflanzen-Praxis" ist es, die wichtigsten Arten an heimischen Wildpflanzen kennenzulernen,
- ihre Veränderungen im Jahreslauf wahrzunehmen,
- ihre Bedeutung als Lebensmittel zu verinnerlichen,
- ihre wirksamen Inhaltsstoffe zu spüren,
- ihren Geschmack einzuprägen,
- den persönlichen Bedarf an Wildpflanzen einschätzen zu lernen und den Umgang mit Wildpflanzen als Bestandteil der individuellen Ernährung kennenzulernen.

Der Weg
Der Schwerpunkt des Kurses liegt auf der Praxis und der Beratung der Teilnehmer*Innen dahingehend, einen Bezug zur Natur, den wildwachsenden Pflanzen und ihrer Nutzungsmöglichkeiten aufzubauen. Dieser Prozess wird theoretisch untermauert, so dass Sicherheit im Umgang mit Wildpflanzen erworben werden kann.
Wahrnehmungsübungen in der Natur werden die Sinne schärfen und Verbindung schaffen zu den pflanzlichen Lebewesen, die als Nahrungsmittel relevant sein können oder für diesen Zweck nicht in Frage kommen, weil sie giftig sind, und daher auch nicht verwechselt werden dürfen.
Wiederholung und Übung sollen Sicherheit bringen im Wiedererkennen der Pflanzen. Begleitende Sensorikübungen werden das Kennenlernen der eigenen individuellen Bedürfnisse unterstützen.
Die Praxis draußen in der Natur wird ergänzt durch angeleitete praktische Übungen zum Einprägen der Pflanzen, so dass die Teilnehmer befähigt werden, für sich einen individuellen Umgang mit Wildpflanzen zu finden.
Am 24. März geht es los, 12 Tage werden wir zusammen verbringen, jeden Monat einen.

12 Termine – 1 Tag pro Monat
An jedem Kurstag werden wir von 10:00-17:00 Uhr (an reinen Exkursionstagen auch länger) zusammen unterwegs sein, gemeinsam und ganz praktisch über Pflanzen und ihre Eigenschaften sprechen, die Pflanzen in ihrem Umfeld, ihrem Lebensraum und ihrer Vergesellschaftung mit anderen Arten wahrnehmen. Theoretische Einführungen werden die Grundlage bilden und mit praktischen Übungen (Anfertigung von bildlichen Darstellungen, Pflanzenportraits, Erstellung von Wahrnehmungs- und Erfahrungsprotokollen, Sensorikübungen, etc.) wird das in der Natur erlebte vertieft werden. Die Teilnehmer erhalten außerdem individuelle Aufgaben zur Vertiefung zwischen den Terminen.

Wenn Du jetzt richtig Lust bekommen hast, teilzunehmen, dann schicke ich Dir gerne alle Infos ab Freitag zu. Schreib einfach an info(ät)christine-volm(punkt)de
Es haben sich schon einige angemeldet und daher weiß ich schon, dass es eine sehr nette Gruppe werden wird. :-) Die Teilnahme steht allen Interessenten offen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. 


Achtung: Krokusse sind nicht essbar - nur schööööön.


Freitag, Februar 08, 2019

Bäume und Sträucher im Winter erkennen

Ihr Lieben, es ist schon wieder so viel los, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich euch schon erzählt habe, dass nun alle Exkursionstermine ausführlich online zu finden sind, hier nämlich: www.wildundroh.de. Nun wird es aber auch wirklich Zeit, dass es wieder losgeht mit den Exkursionen, ich hab nun endgültig genug von der Schreibtischarbeit. Es ist nicht mehr so kalt und die Knospen warten auf wärmere Temperaturen, obwohl es wohl doch noch eine Weile dauern wird, bis sich da was tut, erst im Mai wird es wieder üpppig grün sein an den Bäumen.

Aber bis dahin kann man sich durchaus auch mit den Knospen behelfen, beispielsweise Lindenknospen, mit ihren vielen Schleimstoffen, sie helfen nicht nur gut gegen Husten, sondern schmecken auch sehr lecker und können in zahlreichen Rohkostgerichten verwendet werden. Und über die Gemmotherapie habe ich ja schon an anderer Stelle berichtet.


Auf vielfachen Wunsch hin wird es auch in diesem Jahr eine Botanische Exkursion geben, bei der wir üben werden, Sträucher und Bäume im Winter zu erkennen und kosten, was daran wohl essbar oder nützlich sein könnte.

Termin: Samstag 2. März 14 Uhr Alle Details hier unter diesem Link.


Nicht immer ist das Erkennen der Bäume in dieser Jahreszeit einfach, so einfach wie unten im Bild - wer unter diesem Baum nach oben schaut, sieht eindeutig einen …, weil Früchte und Blätter darunter liegen. Na, wisst ihr es? Sonst ganz schnell anmelden für die Exkursion, am besten per Email an info(ät)christine-volm.de oder per Telefon - siehe Homepage.


Hier noch die Auflösung: Natürlich ist das ein Blatt vom Spitz-Ahorn. Bis wir etwas vom Spitz-Ahorn verspeisen können dauert es meist bis April oder manchmal auch bis Mai. Erst dann schmecken seine köstlichen Blüten ganz wunderbar. Ich nutze sie gerne als Kuchendekoration oder auf Salaten.

Wir sehen uns - auf einer der Baum-Exkursionen, jedes Quartal gibt es eine, so kannst du die Bäume das ganze Jahr über kennenlernen.






Freitag, Februar 01, 2019

Kombucha, Baby!


Werbung aus Begeisterung*

Einen wunderschönen guten Morgen Dir. Womit bist Du in den Tag gestartet? Kaffee, Kokosmilch-Lassi oder grünem Smoothie? Ich hatte ein Glas Ingwerwasser mit einem Spritzer Kombucha. Hast Du schon mal Kombucha gemacht? Ich habe damit vor über 30 Jahren angefangen.
Der Kombuchapilz aber, neuerdings auch hier netterweise "Scoby" genannt, wohnte während meines Studiums auf dem Küchenbuffet und hat dort fleißig Kombucha produziert. Dann kam er irgendwie aus der Mode. 20 Jahre später habe ich wieder angefangen damit. Dieser Scoby wohnt seit rund 10 Jahren  in meinem Kühlschrank, hat sich mittlerweile vermehrt und fristet dort ein Dasein im Dunkeln. Bis die Jungs von Fairment ** den Hype wieder losgetreten haben. Da wollte ich erst einmal lieber gar nicht dabei sein. Irgendwie, dachte ich, wäre das nicht mehr meins, wieder ständig dieses Lebewesen außerhalb des Kühlschranks rumstehen zu haben, aber irgendwie hat es mich doch gereizt.

Und vor allem hat mich das nette Equipment von Paul, Leon &Co, das Bio-Kombucha-Set ** gereizt. Also haben wir mal telefoniert und dann durfte ich das Equipment testen, so als Kombucha-Expertin mit Langzeiterfahrung sieht man ja manches anders. Aber nix da, alles wie gehabt, nur irgendwie viel ansprechender.

https://fairment.de/?ref=wildundroh&campaign=BlogKombucha
Das Set - hier ist alles drin:

Die Anleitung und ein großes Glas mit den Zutaten:




Der Teepilz, ist nicht, wie man vielleicht meinen mag, ein einzelnes Lebewesen oder das Produkt eines solchen, nein er besteht aus ganz vielen. Es handelt sich dabei nämlich um eine Symbiose aus verschiedenen Hefen (einzelligen Pilzen) und Essigsäurebakterien. Diese bilden eine feste gallertartige Schicht, die sich in ihrer Größe dem Glas, in dem sie wächst, anpasst - praktisch!



Der Tee und Zucker (Futter für den Scoby) sind auch mit dabei, ebenso wie die Wohnung für ihn:




Fehlt noch das Werkzeug: Teesieb, Sieb für den fertigen Kombucha und ein Abdeckhäubchen + Trichter. Alles im Set dabei. nichts wurde vergessen, niemand braucht hier "nochmal kurz was einkaufen".




Und so geht's direkt zur Zubereitung - der Reihe nach: Schritt 1: Tee kochen


und lange ziehen lassen:


Den im Paket enthaltenen Zucker im Tee auflösen:





Den Tee im Gärgefäß mit Wasser verdünnen, damit es den Pilzen und Bakterien nicht zu warm wird:


Scoby dazugeben:



Ist er nicht hübsch?


Und zum Schutz vor fremden Bakterien gibt's dann noch ein Häubchen drüber:



Und so sieht es dann aus, wenn der Scoby in seinem Glas sitz und in seinem Lieblingsgetränk badet  (man wird fast neidisch), so lange bis er den Zucker darin aufgegessen hat oder zumindest einen Teil davon.
Stichwort Zucker: Das war es, was mich auch abgeschreckt hat, der Zucker darin. Allerdings gibt es da einige Möglichkeiten, den zu umgehen. Langes Fermentieren etwa, bis der Zucker weitgehend abgebaut ist, oder einfach einen "gesunden" Zucker verwenden, beispielsweise Kokosblütenzucker. Mehr dazu kannst Du übrigens bei unserem Rohkost"koch"kurs Fermentation am 9.2.2019 erfahren und andere Varianten kennenlernen.

Aber es wird auch hier noch mehr Infos geben, in einen zweiten Teil. Den fertigen Kombucha kannst Du nämlich nochmals nachfermentieren lassen - ja, der Trend geht eindeutig zur Zweitfermentation. Das macht den Kombucha nicht nur geschmacklich sehr interessant, sondern macht ihn auch prickelnd und erfrischend, je nachdem, wie man arbeitet. Das zeige ich dann demnächst hier.

Ich bin jedenfalls sehr begeistert von diesem Kombucha-Set, so viel Spaß hat mir das früher nie gemacht.