Mittwoch, Januar 14, 2015

Wintereichen

Gärtnerinnen, Botaniker und andere Pflanzenfreunde sind manchmal komische Vögel. Das will ich gerne zugeben. Wir können uns stundenlang über Pflanzen und ihre speziellen Eigenschaften unterhalten. Gestern zum Beispiel habe ich mich über die Eichen gefreut, die dieses Jahr so schön sind. Oder ordentlich oder entblättert oder wie auch immer man das nennen mag. Und ich habe mich gefragt, ob es nur mir aufgefallen ist. Aber nein, meine Gärtnerfamilie hat es bestätigt, es ist ein besonderes Eichenjahr.


Im vergangenen Herbst nämlich sind tatsächlich fast alle Blätter von den Bäumen abgefallen. Das ist außergewöhnlich für Eichen in unseren Breiten. Normalerweise kommt der Winter schneller als die Pflanzen das Trenngewebe zwischen Blattstiel und Zweig bilden können und die Blätter bleiben in ihrem braunen Zustand bis zum Frühjahr am Baum hängen. Weil der Herbst aber so lange warm und mild war, konnte Vieles ausreifen, was sonst einfach vom Winter überdeckt wird. So sind auch große Waldgebiete, wie beispielsweise der Aichelberg dieses Jahr nicht hellbraungefärbt geblieben, sondern eher grau bis dunkelbraun, weil die Eichen kahl sind.


Und auch Wiesen und Felder sind grasgrün, weil der Winter bisher mild war. An den wenigen kalten Tagen hatte sich der Schnee schützend über die Vegetation gelegt. Ich hoffe, Ihr könnt diesen so speziellen Winter auch genießen und vielleicht habt auch Ihr irgendetwas Besonderes entdeckt?

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