Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben,
hat uns die Natur reichlich geschenkt.
Sebastian Kneipp
Am Sonntag hatte ich hier im Blog von unserem Ausflug in die Steinzeit erzählt und schon erwähnt, dass der Tag damit nicht zu Ende war. Denn ganz in der Nähe des Lonetals, liegt der Ort, an dem Sebastian Kneipp zum ersten Mal ins Wasser stieg, um die Tuberkulose, an der er litt, selbst zu kurieren: in Dillingen an der Donau. Und nur weil seine Eigenbehandlung so erfolgreich war, wurde er zum Wasserdoktor oder Kräuterpfarrer, wie er heute noch oft genannt wird.
Mir ist seine integrierende Denkweise so vertraut, dass sie auch ein Teil der Basis meiner Arbeit seit vielen Jahren ist. Die Idee, dass nur, wenn alle Säulen der Gesundheit, die er als Ernährung, Bewegung, Lebensordnung, Heilpflanzen und Wasser definiert, einen Menschen tragen, dass wir nur dann unser gesundheitliches Potential voll ausschöpfen können hat mich nicht losgelassen seit ich in den 70ern zum ersten Mal den Film über sein Leben gesehen habe und später sein Buch gelesen habe und ich bin völlig davon überzeugt, dass seine Theorie richtig ist.
Ich habe nicht alles sofort verstanden, die Kräuter, die Ernährung, das ging am schnellsten, Bewegung gehört irgendwie dazu, aber bis ich die Wasserbehandlung in mein tägliches Leben integriert habe, hat es doch gedauert, aber das ist nun auch schon 20 Jahre her. Letzter Baustein für mein Verständnis war die Lebensordnung und das ist auch der Baustein, mit dem sich viele schwer tun - hier habe ich schon einmal über seine Bedeutung geschrieben. In den letzten Jahre ist diese Säule für mich so wichtig geworden, wie alle anderen. Ein Sprichwort sagt: Ordnung ist das halbe Leben. Soweit würde ich nicht gehen wollen, aber ohne Ordnung fehlt ein ganz entscheidender Aspekt - siehe Kapitel "Detox Mind" in Detox, Baby!. Der nämlich, der dafür sorgt, dass wir die Dinge bewusst und achtsam angehen.
Letztendlich ist Sebastian Kneipp so über lange Jahre eine Art Mentor gewesen - er hat ja genug aufgeschrieben, um zu allen meinen Wirkungsbereichen etwas zu sagen zu haben, mir immer wieder neue Impulse zu geben - auch wenn ich beispielsweise die Ernährung betreffend nicht immer seiner Meinung bin. Aber Detox, Baby! - Entgiften mit Wildpflanzen und frischen Säften wäre niemals in dieser Form entstanden und würde nicht eben diese tragenden Säulen der Gesundheit abdecken, hätte ich nicht selbst die gleiche Erfahrung gemacht wie der Wasserpfarrer, nämlich, dass nur durch die Übernahme von Verantwortung für die eigene Gesundheit, ein gesundes Leben überhaupt möglich ist. Und das ist es, diese Pflicht - wenn man so will - die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, was auch ich heute in meinen Beratungen, in meinen Büchern und Seminaren weitergebe.
Weil ich dieses Zitat oben so eindrücklich selbst erfahren durfte, bin ich Sebastian Kneipp sehr dankbar, dass er damals als Student in Dillingen in die Donau gestiegen ist und seine Selbstheilung begonnen hat. Und deshalb war es für mich wichtig, endlich einmal diesen Ort zu besuchen:
Der Weg an die Donau |
Eine Natur-Kneippanlage im Seitenarm der Donau |
und der Gedenkstein an dieser Stelle. |
Es sind wohl viele Menschen, die dem Kräuterpfarrer hier ihre Dankbarkeit ausdrücken, zum Beispiel indem sie
einen Kranz, aus Gras und Kräutern gewunden, hier ablegen.
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Seit 2008 unterrichte ich übrigens an der Kneipp-Akademie in Bad Wörishöfen - aktuelle Seminartermine findet ihr jetzt unter http://www.christine-volm.de in der Rubrik Seminare.