Mein wichtigstes Thema beim Wildpflanzensammeln ist Achtsamkeit, Achtsamkeit und Achtsamkeit.
Es geht nicht darum, Angst zu machen, aber es geht darum die Wildpflanzen und ihre Wirkungen ernst zu nehmen. Deshalb informiert Euch, lernt die Pflanzen kennen und pflückt bewusst. Sonst kann es Euch gehen wie der Firma Hofer (österreichische Variante von ALDI) und ihr pflückt die jungen Aronstabblätter, die immer wieder in Bärlauchbeständen verstreut sind, mit. Die älterern Blätter verwechselt wohl keiner, aber die kleinen, jungen, die sind nur beim genauen Hinschauen zwischen dem Bärlauch zu erkennen. Wahrscheinlich haben die bei Hofer meinen Blogeintrag von neulich nicht gelesen.
Sonst wäre das nicht passiert:
(c) Hofer |
Liebe Kundinnen und Kunden,
Bärlauch aus Wildsammlung, Marke: Zurück zum Ursprung, Lieferant: Marchfeldgemüse GmbH, ist aufgrund einer möglichen Verunreinigung mit Aronstab-Blättern nicht zum Verzehr geeignet!In einer amtlichen Probe des Produktes Bärlauch aus Wildsammlung wurde neben Blättern von Bärlauch ein Teilstück eines Aronstab-Blattes nachgewiesen. Aronstab gilt als giftig und kann beim Verzehr Reizungen der Schleimhaut, Brennen im Mund- und Rachenbereich sowie Übelkeit und Erbrechen auslösen. Untersuchungen weiterer Packungen haben keinen Nachweis von Fremdpflanzen erbracht. Dennoch veranlassen der Lieferant, die Marchfeldgemüse GmbH und die Hofer KG im Sinne des vorsorglichen Verbraucherschutzes einen Rückruf des Produktes.
Das Produkt war ab dem 11.03.2014 vorübergehend in einigen Filialen der Hofer KG erhältlich. Der Verkauf des Produktes wurde sofort gestoppt.
....Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeit!
Ihre Hofer-Filiale
Mehr zum richtigen Umgang mit den Wildpflanzen, könnt ihr in meinen Büchern nachlesen, oder ihr kommt einfach mal mit auf Exkursion. Übrigens blühen nun schon die ersten Doldenblütler und auch hier ist Vorsicht geboten. Also geht raus, lernt die Pflanzen kennen und macht sie euch vertraut, dann ist alles in Kokosbutter.
Übrigens gleich noch ein Hinweis: Das Bestimmen der Pflanzen ist ein Teilbereich der Botanik und damit eine Wissenschaft und kann nicht mal eben im Vorbeigehen gelernt werden. Was ich auf Führungen mit den Teilnehmern übe, ist das Wiedererkennen, das kann auch jeder Laie lernen. Alle Pflanzen aber, bestimme ich zuerst, um sicher zu sein, dass es sich um genau diese Pflanze handelt und nicht um irgendeine so ähnlich aussehende. Das ist die Grundlage, erst dann kann entschieden werden, ob diese Pflanze giftig oder essbar ist.
Es gibt derzeit so viele Angebote für Führungen. Schaut, dass ihr Euch von wirklich qualifizierten Menschen die Pflanzen nahebringen lasst. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es lange dauert, bis man wirklich gut sieht und auch die kleinsten Merkmale wahrnimmt. Habt Geduld und nutzt am Anfang einfach die Pflanzen, die ihr sicher erkennt.
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