Dienstag, Oktober 21, 2014

Das dritte Paradies - der Herbst ist ein neuer Anfang

Wir sind nicht begrenzt. Das ist meine Botschaft des Tages. Ich weiß, wenn heute Nachmittag, die ersten Herbststürme übers Land fegen werden und es kalt und ungemütlich wird draußen, dann wollen wir uns zurückziehen und uns einkuscheln und nicht mehr aus dem Haus gehen. Und wenn am Wochenende dann noch die Sommerzeit endet, dann wollen wir Weihnachtsgewürze riechen und ein gutes Buch haben. Ich mache dann auch oft einen Rückzieher und mir fällt es schwerer raus zugehen.
Aber heute ist mir nach etwas Anderem. Ich genieße die letzten Sonnenstrahlen und bin gespannt, wie die Exkursionsteilnehmer heute Nachmittag mit dem wilden Wetter zurechtkommen werden. Es ist eher Neugier auf diesen Umbruch als Wunsch nach Rückzug. Der Herbst ist nicht das Ende, sondern der Anfang von allem.

Ich habe in Arles ein Kunstwerk von Michelangelo Pistoletto gesehen, dass mir einfach nicht aus dem Kopf geht und das mich so sehr inspiriert hat, dass ich immer wieder darüber nachgedacht habe.

Ein Olivenbaum geformt um das Zeichen für Unendlichkeit.


In dieser Ausstellung "The Third Paradise" geht es um Unendlichkeit oder vielmehr um die Aufhebung zwischen Trennendem - aber was ist Unendlichkeit Anderes als die Aufhebung von Anfang und Ende? Die Vereinigung von Natur und Kunst?

Das ist es, was Pistoletto versucht - beschrieben als politischer Ausdruck eines überzeugten Künstlers. Konzipiert als Symbol, das uns leiten kann, soll es uns für eine neue Zukunft der Menschlichkeit öffnen, Natur und Kunst aussöhnen. In der Ausstellung zeigt er seine Vision von organischem Wachstum und vergleicht sozioökonomische Organisationen mit natürlichen Systemen.
Seine Perspektive reflektiert eine neue Dimension von Freiheit, Verbindlichkeit und Teilen: eine Dimension von Politik, die sich auf Teilhabe und gesellschaftliche Transformation gründet.
Er möchte mit seiner Kunst eine Dynamik des Wandels anstoßen für unseren  "Planetengarten", in den jeder eingeladen ist.


Die Ausstellung dauert noch bis 26. Oktober, wer also zufällig in Frankreich weilt...

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