Sonntag, Dezember 02, 2012

Salbei räuchern - die Fortsetzung




Und so ging es weiter mit dem Salbei:
...All diese positiven Wirkungen, auf welche die Indianer, wenn sie Salbei räuchern, bauen, stellten sich bei mir nicht ein. Der Weiße Salbei gab mir zunächst nur Rätsel auf. Bis auf Weiteres hatte ich keine Lust mehr, seine nähere Bekanntschaft zu machen. Ich hatte aber das Gefühl, ich sollte mich mit dem, was der Salbei mir sagen wollte, auseinandersetzen. Und so legte ich mir einen getrockneten Salbei-Zweig ins Büro. Ab und zu wehte ein leichter Duft - viel weniger stark, als wenn er angezündet wird - zu mir, der kleine Gedankenblitze auslöste. Ich machte mir den Salbei vertraut, indem ich ihn in meiner Nähe ließ und eines Tages, viele Wochen später war ich dazu bereit, mich noch einmal auf den Räucherduft einzulassen. Nur er und ich, so wollte ich es haben und ich war bereit, zu testen, was sich hinter diesem Geruch wohl verbergen mochte. Es war ein Erlebnis mit schwankenden Gefühlsmomenten. Der reine Salbeiduft erinnerte mich an Orte, an Gerüche und Begebenheiten aus meiner Kindheit und Jugend. Das war einerseits sehr angenehm, andererseits war es auch verbunden mit einer Sehnsucht nach vergangenen Tagen, in denen ich mich besonders geborgen gefühlt hatte. Auch Traurigkeit gehört dazu, wenn einem bewusst wird, wieviele Menschen aus der Vergangenheit nicht mehr um einen sind. Und doch entdeckte ich viele positive Erinnerungen, die ich lange lieber verdrängt hatte, aus Furcht, die Verluste dann wahrzunehmen. Mir wurde aber auch bewusst, dass es an der Zeit ist, diesen Tagen mit all ihren Facetten nicht mehr nachzuhängen, sondern mich friedvoll zu verabschieden und sie loszulassen, um weniger in der Vergangenheit, als ganz im Jetzt zu leben. Es war ein tiefgreifendes und befreiendes Erlebnis. Seit daher habe ich nicht nur eine besondere Wertschätzung für den Salbei, sondern ich nutze ihn auch gerne, um Themen, die mich beschäftigen abzuschließen und wieder offen zu sein für Neues.

Der Salbei ist die ideale Pflanze für all diejenigen, die nicht loslassen können, die ihre Bierdeckelsammlung zwar nicht mehr sehen, aber sich auch nicht von ihr trennen können, die an alten Beziehungen verzweifeln und neue nicht schätzen können. Advent ist die Zeit, in der wir auf Veränderung warten, auf das Licht, das unser Leben erhellt - beginnen wir damit uns von Altem zu trennen und Platz für Neues zu schaffen.

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