Montag, August 27, 2018

Urban Gardening 2.0


Der Urban-Gardening-Virus hat mittlerweile viele Menschen befallen. Und je mehr uns verunsichert, was uns auf Märkten und in Supermärkten an Obst und Gemüse angeboten wird und in welcher Qualität, um so mehr scheint es uns wieder zum eigenen Anbau zu ziehen. Aber wer hat heute schon noch einen eigenen Gemüsegarten, Grabeland oder einen Kleingarten? Und wer danach sucht, merkt schnell: So einfach ist etwas in der Art auch gar nicht zu bekommen. Verschiedene Beispiele, Garten für Stadtmenschen erlebbar zu machen gibt es mittlerweile, Mietgartenrpojekte oder diese schöne Aktion in Paris.


In Deutschland, wo wir zwar bisher noch wenig Dachgärten zum Selberernten, aber zahlreiche urbane Gartenprojekte kennen, beschäftigt man sich jetzt auch wissenschaftlich mit den Möglichkeiten einfach und schnell an Grünes, Buntes, Obst und Gemüse zu kommen. Hochbeete und Anbausysteme für Balkone und Dachgärten finden sich immer mehr auf dem Markt, aber wie gut sind sie?

Bei der LVG - der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt - in Heidelberg
http://www.lvg-heidelberg.de/pb/,Lde/Startseite beschäftigt man sich derzeit damit, verschiedene Systeme zu testen.


Ich finde das eine Superidee, weil ich dem Anbau auf Zeitungspapier, in leeren Tetrapacks, alten Gemüsekisten immer ein wenig kritisch gegenüber gestanden habe, weil ich mir unsicher war bezüglich all der Schadstoffe, die in solchen Upcycling-Konstruktionen enthalten sein können. Auch die Substrate sind bei manchen Projekten zum Teil fragwürdig.

Nun war ich neulich bei der LVG und durfte mir solche neuen Systeme, die übrigens meistens mit automatischer Bewässerung und alle mit Qualitätsgartenerde ausgestattet sind, einmal aus der Nähe anschauen.

Besonders gut hat mir dabei dieses System aus Holz und in modularer Bauweise gefallen. Es ist um Module in unterschiedlichen Höhen und Größen erweiterbar und kann im Winter auch abgebaut und eingelagert werden.


Das Wasser wird aus einem Tank verteilt und überschüssiges Wasser fließt dorthin zurück. Ein geschlossener Kreislauf, der auch ökologisch sinnvoll ist.


Unglaublich, was in diesen Systemen alle wächst: Süßkartoffel, Chilis, Auberginen, Kräuter und die Fächerblume (Scaevola), die nicht nur hübsch, sondern für Honigbienen auch eine hervorragende Nektarquelle ist.


Außerdem Tomaten, Basilikum, Petersilie, dank der Bewässerung alles grün und gut versorgt.


Mir hat es sehr gut gefallen, viele verschiedene kreative Ideen zu sehen und zu spüren, da tut sich was. Die Menschen nutzen unser Know-How im Bereich Technik und Automatisierung nun auch im Privaten zur Nahrungsversorgung. Gleichzeitig können unsere Städte, Dächer und Balkone, so viel grüner werden.

In den nächsten Tagen gibt es hier noch ein bisschen mehr aus der LVG - schaut rein.


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