Montag, Oktober 15, 2018

Natürliche Schäumchen - kein Grund zur Sorge



Einen Guten Start in eine neue Woche wünsche ich euch. Am Montag weiß man ja oft noch nicht richtig, was die Woche bringen wird und manchmal fühlt sich noch alles etwas unsicher an. Für andere ist die Woche schon komplett durchgeplant - je nachdem - wir müssen uns sortieren, strukturieren und können nicht immer alles im Vornherein korrekt einordnen, was da auf uns wartet.

Auf sich zukommen lassen, ist nicht in jedem Fall eine brauchbare Lösung. Unsicherheiten, das ist etwas, was die meisten Menschen nicht mögen. Und so komme ich heute auch zu meinem Thema: Schäume in Gewässern. Im letzten Blogbeitrag ging es um Flüsse, die durch Chemikalien verfärbt und belastet sind und wieviel sich diesbezüglich in den letzten Jahren zumindest bei uns geändert hat.

Heute geht es um Schäume, die manchmal auf Bächen zu beobachten sind. Während ich im letzten Beitrag aber gezeigt habe, dass es ganz wichtig ist, etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun, sitzen wir bei diesen Schäumen eher unserer Skepsis auf und werden Opfer unseres Misstrauens.

Hier ein Bild aus dem Frühjahr, unten zwei aus dem Herbst.


Schaum im Frühjahr an einer kleinen Barriere im Bach

Was ist denn da los? Warum schäumt es denn im Bach? Hat jemand seine Shampooflasche ausgewaschen oder sind es hochgiftige Abwässer, die diesen Bach belasten oder badet gar jemand darin? So etwas Ähnliches konnte ich übrigens dieses Jahr am Bodensee beobachten. Weil ein Campingplatz aus ökologischen Gründen 1 € für das Duschen verlangt, hat es dort tatsächlich jemand vorgezogen, am Strand zu duschen unter der öffentlichen Dusche. Das wäre nicht weiter tragisch, so ist's ja gedacht für diejenigen, die sich nach dem Baden im See abduschen wollen. Aber ohne Nachzudenken, oder ohne Skrupel, hat er dort auch sein Shampoo benutzt, sich von Kopf bis Fuß eingeseift und sich gar nicht daran gestört, dass der Schaum direkt in den See gelaufen ist. Was ich damit sagen will: Ja, es gibt genügend Menschen, denen es ganz egal ist, ob sie der Umwelt Schaden zufügen oder nicht, da spart man immerhin einen Euro. Es ist nicht immer die Großindustrie das größte Umweltschwein, allerlei Umweltferkel machen da draußen auch ganz schön viel Mist.
Aber in diesem Fall sind die Schäume auf den Bächen in den Bildern hier gar nicht schlimm.
Schäume entstehen in der Natur nämlich oft von selbst. Durch den Abbau von abgestorbenem, organischem Material (Zweigen, Laub oder Blättern) werden Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Saponine (Seifenstoffe) freigesetzt, die genau wie Seife die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und zur Schaumbildung führen. Auch höhere Wasserpflanzen oder Algen können solche oder ähnlich wirkende Inhaltsstoffe ins Wasser abgegeben und tragen so ebenfalls zur Schaumbildung bei. Das ist die eine Möglichkeit. Außerdem können Eiweiße Schäume bilden, kennt jeder. Eiweiß lässt sich ja auch zu Schaum schlagen, egal ob vom Hühnerei oder als Aqua faba (Bohnenkochwasser). Pollen beispielsweise enthalten große Mengen Eiweiß und sind daher tolle Schaumschläger.

Luftig wird so ein Schaum durch die Wasserbewegung, Strömungen und Wellenschlag am Ufer. Deshalb findet man sie oft an kleinen Hindernissen oder in ufernahen Bereichen.

Hier unten auf dem Bild von der Wutach gab es keinen Grund, zu vermuten, dass es sich um künstlichen Schaum handelt, auch hier sind eher Pollen oder absterbendes organisches Material die Verursacher (Jja, es gibt auch Bäume, die im Herbst blühen. Unmengen an Pollenstaub produzieren zum Beispiel die Atlas-Zedern, die oft in Gärten zu finden sind.)
natürlicher Schaum im Herbst in der Wutach
kleine Blättchen und eine gelbliche Farbe
Aber skeptisch und aufmerksam darf man dennoch bleiben, wenn starke Schaumbildung zu beobachten ist. Besonders wenn es weder geregnet hat oder ein plötzliches Auftreten an einer einzigen Stelle mit regemäßiger Abnahme im weiteren Verlauf zu beobachten ist, können das Hinweise auf von Menschen verursachte Verschmutzungen sein. Seifenblasen, die farbig schillern, oder blumige, parfümartige Gerüche produziert die Natur auch eher nicht. In solchen Fällen also, wäre es sinnvoll, der Ursache auf den Grund zu gehen oder dass den örtlichen Behörden zu melden. Auch der eindeutige Güllegeruch wäre ein Grund dafür, riecht der Schaum eher nach Algen ist er vermutlich natürlicher Art.

Ja, nicht hinter jeder Erscheinung, die wir für fragwürdig halten, steckt gleich eine Katastrophe. Vielleicht können wir das mit in die neue Woche nehmen und trotzdem achtsam bleiben, vor allem mit der Natur.

Ein Beispiel für gesunde Seifenstoffe aus der Natur findet ihr hier in diesem Beitrag zu einem ganz besonderen Superfood.

Und kommendes Wochenende gehen wir wieder auf Exkursion, einmal gibt es "Essbare Wildpflanzen für Anfänger und Auffrischer" einmal für "Fortgeschrittene". Vielleicht willst Du dabei sein, dann folge einfach den Links.

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