Werbung aus Begeisterung* - siehe unten. Heute ist mal wieder Zeit dafür, eine Geschichte zu erzählen und sicherheitshalber habe ich die als Werbung gekennzeichnet, wegen der Links, aber dennoch bleibt es eine private Geschichte.
Ich bin aufgewachsen am Fuße der Alb, wo ein kleiner Fluss sich an den Kalkfelsen entlang durch ein zerklüftetes Tal schlängelte. Damals, in den 70ern hat da noch niemand von Umweltschutz gesprochen. Der kleine Fluss, die Eyach, war kein Badegewässer, niemand wäre auf die Idee gekommen dort hinein zu steigen. Schon deshalb nicht, weil der Fluss jeden Tag eine andere Farbe hatte. Am Wochenende war er schlammig braun, aber unter der Woche auch mal blau, rot, gelb oder grün. Ursache dafür waren die Färbereien, Zulieferer der Textilindustrie, die damals auf der Alb noch florierte.
Irgendwann wurde man umweltbewusster und der Fluss war nicht mehr bunt und die Textilindustrie auf der Alb verschwand nach und nach. Ein Strukturwandel, der mit dem im Bergbau verglichen werden kann. Tausende Menschen verloren ihren Job und Firmen machten pleite, bis auf ganz wenige.
Dem kleinen Fluss aber ging es besser. Heute glauben die Menschen dort, dass alles im Lot wäre. Dabei ist heute nur alles anders, die Textilfirmen wurden ins Ausland verlagert und dort produzieren Menschen heute das, was wir am Körper tragen, vielfach unter menschenunwürdigen und vor allem gesundheitsschädigenden Bedingungen. Und wir sind dafür verantwortlich, wenn wir da 3 € T-shirt im Billigklamottenladen kaufen. Wir sehen das Unglück nicht, aber wir wissen es doch. Und während man in unseren Flüssen sogar wieder baden kann, sind dort die Flüsse bunt und giftig. Wie die Affen, die sich Augen, Mund und Ohren zuhalten, wollen wir das aber häufig nicht sehen und hören und schon gar nicht darüber sprechen. Könnte ja sein, dass man sich dann unwohl fühlt.
Auf dem Heldenmarkt im Frühjahr in München bin ich auf einen Stand gestoßen mit fairer Unterwäsche aus Biobaumwolle. Unterwäsche, das ist das, was wir direkt auf der Haut tragen, sollte es nicht selbstverständlich sein, dass das gesund ist und anderen Menschen kein Leid zufügt?
Als sich herausgestellt hat, dass Comazo, so heißt die Firma von der Alb, gegründet 1884, nicht nur fair und bio produziert, sondern auch noch aus meiner alten Heimat stammt, war klar, davon wollte ich euch erzählen.
Und ich durfte testen, diese Stücke aus der comazo | earth -Linie, die ihr hier seht. Die beiden Unterwäschesets fühlen sich super an, sitzen perfekt und haben dreifachen Wohlfühlfaktor, weil sie auch noch fair und aus Baumwolle in Bioqualität produziert werden.
Die Stoffe und ihre Verarbeitung sind GOTS-zertifiziert, was bedeutet, dass diese Textilien die Global Organic Textile Standards einhalten müssen. Diese Standards gelten weltweit für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern und legen die umwelttechnischen Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und Sozialkriterien fest. Die Qualität wird durch unabhängige Zertifizierung der gesamten Textillieferkette gesichert. Mehr dazu hier.
Und hübsch anzusehen sind die Stücke auch. Und jetzt, wo irgendwann wohl doch noch der Winter kommt, sind Unterhemden ja ohnehin Pflicht - für mich zumindest. Aber auch bei all meinen anderen Klamotten achte ich darauf, dass sie soweit möglich ökologisch und produziert wurden. Das hat allerdings zur Folge, dass ich nicht jede Mode mitmachen kann, aber ich weigere mich, mich einem Modediktat unterzuordnen, was für Menschen in anderen Ländern Krankheit und Ausbeutung mit sich bringt. Wie soll ich mich in solchen Kleidern wohl fühlen?
Aber hierin fühle ich mich wohl und ich freue mich, dass es durch Fortschritt und Technisierung gelingen kann, überall auf der Welt, die Flüsse sauber zu halten, die Felder, auf denen Baumwolle angebaut wird, nicht zu vergiften und den Menschen einen fairen Lohn zu bezahlen. Mein kleiner Fluss aus meiner Kindheit ist nur ein Beispiel dafür, dass wir "Change" können. Aber wir müssen halt alle mitmachen.
Schönes Design,
ein schönes Etikett
und eine umweltschonende Verpackung.
Aber Comazo geht noch einen Schritt weiter: Lieber sparen an Profimodels und Motive mit Mitarbeitern (die ja durchaus auch hübsch anzusehen sind) verwenden und das Geld in wirklich sinnvolle Dinge stecken. Das nenne ich Verantwortung für den Rest der Welt zeigen.
Ich möchte weder Mitarbeiter bei Comazo noch überhaupt in der Textilindustrie tätig werden, aber ich finde "Gesichtzeigen" für die gute Sache wichtig. Daher habe ich mich überwunden und ihr seht mich heute in Unterwäsche ;-)
Wer sich übrigens unsicher ist und sich fragt "Wie fair wird das, was ich kaufe eigentlich produziert?", kann bei Fairtrade.org nachlesen. Hier ist auch Comazo registriert. Und da steht Folgendes: Anfang 2009 bot Comazo als erstes deutsches Wäscheunternehmen Produkte aus "Fairtrade"-zertifizierter Baumwolle an und ist bis heute größter deutscher Abnehmer von Fairtrade-Baumwolle für die Produktion von Unterwäsche.
Schön finde ich übrigens auch, dass man bei Comazo intensiv Aufklärung betreibt. Was heißt Fairtrade, was heißt Gots, bevor nicht jedes Kind darüber Bescheid weiß, braucht es genau solches Bemühen. (Hallo Bildundssystem - steht das in den Lehrplänen?)
Und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass das erst ein Anfang ist und dass es noch viel zu tun gibt, solange anderswo die Flüsse noch bunt sind.
Aber Verantwortung für das eigene Handeln bringt manchmal schnellere Entwicklung als politische Entscheidungen es können, denn es ist doch geradezu lächerlich, das die Politik es ermöglicht, Produkte aus menschenunwürdiger und umweltschädigender Produktion hier überhaupt auf den Markt zu bringen.
Morgen, erzähle ich noch eine andere Geschichte zum Thema saubere Flüsse, dann geht es hier wieder um heimische Pflanzen - schaut rein.
Übrigens, zum Heldenmarkt geht's hier, der findet dieses Mal in Stuttgart statt, am ersten Wochenende im November und ich bin mit einem Vortrag und einer Kochshow (mit Wildpflanzen natürlich) dabei - demnächst dazu mehr.
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