Bücher, das wisst ihr wahrscheinlich mittlerweile, sind meine Leidenschaft. Deshalb möchte ich euch heute wieder eines vorstellen - und danach gibt es auch noch eins und dann vielleicht nochmal eines. Bücher sind ja auch wunderbare Geschenke und vor allem, wenn Weihnachten mal wieder so plötzlich kommt, wie in diesem Jahr.
Dieses hier macht seinem Titel alle Ehre, in diesem Bildband kann man sich hineinfallen lassen und sich treiben lassen und dabei die Schönheiten der Schwäbischen Alb genießen.
Der Autor - Thomas Faltin - promovierter Historiker und Journalist im Baden-Württemberg-Ressort der Stuttgarter Zeitung - ist vor allem eines: Schwabe. Und als solcher neigt er zum Understatement.
"Seien wir ehrlich, die Schwäbische Alb kann sich mit den großen Naturwundern dieser Erde nicht messen." schreibt er in seinem Vorwort. Um dann das Gegenteil zu beweisen mit Bildern, die eine Landschaft zugänglich machen, "in der man Kraft tanken kann, um den Alltag zu meistern, und die schwierigen Dinge anzugehen."
Wege, zeigt er, die erst einmal gegangen werden wollen, auf denen man zur Ruhe kommen kann und alle Gedanken dem Nebel übergeben kann, als wäre man im japanischen Zenkloster ...
und auch den Willen zur Verschwendung, der selbst kargen Naturlandschaften zu eigen ist, genussversprechend wie das Bärlauchparadies. Alle Kraft scheint in diesem Bild eingefangen, ebenso wie das Zusammenspiel der einzelnen Naturelemente: Die Bäume, die das Licht erst einmal den Bodendeckern überlassen, bevor sie sich selbst grün färben - ein Prozess, der uns Menschen immer wieder Hoffnung gibt, weil er die ständige Selbsterneuerung der Natur deutlich macht und uns ein Teil davon werden lässt. Gerade jetzt im Winter, sind diese Bilder so wohltuend.
Wenn es Sommer wird auf der Alb und das Licht selbst dunkle Höhleneingänge erleuchtet, dann scheint es, als würden all die Naturschönheiten dort strahlen und diese Bilder verführen noch mehr zu einem Waldbad oder einer Höhlenexkursion.
Das ist eines meiner Lieblingsbilder, weil ich eindrucksvolle Erinnerungen an kleine Wandertouren dort damit verbinde - hier habe ich schon einmal darüber geschrieben.
Mag auch das Buchcover die magische und wilde Seite der Schwäbischen Alb zeigen und die Bilder im Nebel, die vielleicht schönsten sein, die Alb kann auch anders, zum Beispiel im frühen Herbst, wenn sich die Wiesen in Farben präsentieren, die sonst nur noch in tropischen Orchideenwäldern zu finden sind.
Genauso wie das Buch, kann ich übrigens auch die Lesungen von Thomas Faltin empfehlen, auch hier kann man zu überraschenden Einsichten gelangen und kann vieles entdecken, was einem sonst vielleicht verborgen geblieben wäre. Wenn jemand sich selbst zurücknimmt, Wege geht, die andere nicht gehen und schon gar nicht alleine, sich auf diese Weise mit der Natur verbindet und die Erkenntnisse, die ihm geschenkt werden, dann in aller Bescheidenheit vielen Menschen nahebringt, dann sollte man das nicht verpassen.
Ein ideales Buch zur Wintersonnwende - es zeigt so schön, wieviel wirklich nötig ist, um glücklich zu sein. So gesehen ist die Schwäbische Alb auch ein Naturwunder, eines in dem man still wird und zur Ruhe kommt - genau das, was wir heutzutage am dringendsten brauchen.
Das Buch ist im Oktober im Silberburg-Verlag erschienen.
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