Freitag, Juni 01, 2018

Beeren mal anders - Slowfood aus Lettland

Im April hatte ich eigentlich ganz andere Dinge zu tun, als Messen zu besuchen, aber als Fan der Stuttgarter Messen (und immer mal wieder auch als Referentin dort), wollte ich mir die Frühjahrsmessen mit "Garten-Outdoor-Ambiente", "Fair handeln", "Markt des guten Geschmacks -die Slowfood-Messe" und "Yogaworld" nicht entgehen lassen. Insgesamt war ich während der 4 Messetage dreimal dort - nie lange, aber jeweils auf einer anderen Messe, davon berichte ich dann noch.

Den langen Messerabend am Donnerstag haben wir auf der "Garten" und der "Fair handeln" verbracht und sind zum Schluss auch noch mal eben schnell, kurz vor Messeschluss um 22 Uhr, durch die Slowfoodhalle. Und da haben wir eine Bekannte getroffen, die uns dringend empfohlen hat, einen Stand mit Trockenfrüchten zu besuchen. Und was wir dort gefunden haben, das möchte ich euch heute zeigen:


Sind diese Trockenfrüchte nicht wunderschön?
Zuerst haben mich die Probierschälchen angesprochen: Ich war so begeistert davon hier am Stand von naturegift aus Lettland auf getrocknete Zierquitten zu stoßen, weil ausgerechnet diese Früchte mir als Kind einmal großen Ärger eingebracht haben. Ich bin ja in einer Gärtnerei aufgewachsen und die Regel war dort damals eigentlich nichts von den Sträuchern, Kräutern und Bäumen zu essen, was nicht üblich war, also Zitronenmelisse und Wald-Erdbeeren ja, aber Ehrenpreis und Früchte von Ziersträuchern keinesfalls. Irgendwann bin ich abends einmal von einem meiner Gartenstreifzüge zurückgekommen und habe berichtet, dass ich so kleine Miniquitten an kleinen Sträuchern entdeckt hätte, die hervorragend schmeckten. Ein Donnerwetter war die Folge - das habe ich zwar nicht verstanden, weil die Früchte ja lecker und bestimmt auch gesund waren, aber ich habe von da an genau überlegt, welche meiner Experimente ich berichtete und welche nicht.





Vielleicht - und das fand ich amüsant als ich dieses Schild entdeckte -  sind sie ja gut gewesen, um mir eine eigene Meinung zu bilden.


Janis, der Chef an diesem Stand, gab uns bereitwillig Auskunft zu all seinen Produkten. In Rohkostqualität getrocknet, also bei Temperaturen unter 40 Grad und viele Früchte aus Wildsammlung - er war sich ganz seines außergewöhnlichen Angebots bewusst. Und ja, ich habe so etwas noch nie irgendwo sonst gesehen. Nicht einmal getrockneten Rhabarber. Relativ schnell hat er gemerkt, dass ich mich mit Pflanzen auskenne und diese Produkte zu schätzen weiß. Und dann durften wir alles probieren. Unter der Theke zauberte er noch ungesüßte Zierquitten und Rhabarber hervor und ich kann nur sagen: All das hat mich wirklich begeistert. Diese Cranberries:


Ich bekam folgende Packungen zur Probe mit:




Diese Beeren unten wollte ich gar nicht haben, weil ich größten Respekt vor Vogelbeeren - english Rowanberries - habe. Sie enthalten Sorbinsäure (die sogar nach ihnen benannt wurde - Sorbus aucuparia ist der lateinische Name der Vogelbeere). Und ich vertrage keine Sorbinsäure. Erwische ich einmal Pflaumen oder Aprikosen, die damit konserviert wurden, geht es mir schlecht - Kopfschmerzen sind die Folge. Janis war der Meinung, sie würden mir nicht schaden und ich habe versprochen, sie zu probieren. Bis heute habe ich keinerlei Begleiterscheinungen festgestellt. Man isst sie natürlich nicht tütenweise, aber das tue ich auch mit den Cranberries und den schwarzen Johannisbeeren nicht. Alle sind übrigens weder trocken noch hart, sondern saftig, unglaublich geschmackvoll und angenehm zu essen, was wohl der langsamen schonenden Trocknung zu verdanken ist.

Gerade in den letzten Wochen bis die ersten deutschen Erdbeeren auf dem Markt waren, habe ich diese Früchte gerne verwendet.








Leider sind sie bei uns noch nicht erhältlich, naturegift sucht aber hier einen Vertriebspartner - also wenn ihr jemanden wisst...



Das war nur die Hälfte der Geschichte, die spätabends erst auf dem Stand von Janis & Co begonnen hat. Ganz zum Schluss zauberte er noch ein Gläschen (Bild unten) aus seiner Überraschungskiste - aus der zuvor schon der ungezuckerte Rhabarber und die Zierquitten kamen. Davon aber dann mehr nächste Woche. Morgen geht es hier erst einmal mit Spargel weiter, dazu gibt es natürlich auch unendlich viel zu erzählen - und die Saison ist noch nicht rum. Aber wie wir auch gefragt wurden, frage ich jetzt mal euch: Habt ihr eine Idee, was das sein könnte?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen