Sorry, Ihr Lieben, jetzt habt ihr wirklich lange nichts mehr von mir gehört, ich war unterwegs in München und Augsburg. Am Samstag hatte ich Wildpfalnzenexkursion in München und gestern war ich auf der Biosüd, der Fachmesse für den Biohandel in Augsburg. Ein kleiner Wiesnbummel war auch noch dabei und Pilze sammeln bei der Exkursion inklusive.
Aber jetzt gibt es hier erst einmal eine kleine Entschädigung:
Es ist Apfelstrudelzeit oder vielmehr Kornelkirschenstrudelzeit: Ich hab ein altes Rezept rausgekramt, das jetzt gerade aktuell und lecker ist. Kommenden Sonntag auf Exkursion werden wir vermutlich schon die letzten Kornelkirschen pflücken können, dann ist die Saison vorbei. Also noch schnell was gestrudelt:
Herbstzeit ist Erntezeit. Eine Zeit, die auch der Vorbereitung auf den Winter dient. Jetzt hält die Natur noch einmal alles für uns bereit, um uns gut auf die kargere Zeit danach vorzubereiten: Früchte, wie die Kornelkirschen, die reichlich Vitamine und Sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die unser Immunsystem stärken, und Samen, wie die der Brennnessel etwa, die wertvolle Fettsäuren beinhalten, damit unser Körper daraus Fette aufbauen kann. Diese dienen ebenfalls als Speicher, damit unser Körper und vor allem auch das Gehirn, was viele dieser Fette benötigt, auch im Winter gut arbeiten kann.
Besondere Samen sind die Nüsse, die sich zwar einige Zeit lagern lassen, aber in ihrer Zusammensetzung jetzt besonders wertvoll sind und uns neben Fettsäuren auch wertvolle Aminosäuren, die Grundbaustoffe der Eiweiße, liefern.
Daneben sprießen nun auch wieder zahlreiche Kräuter, denen die Sommerhitze eher zuviel war. Sie erstarken jetzt mit den kühler und feuchter werdenden Tage wieder, um dicke Teppiche an Vogelmiere, Gundermann, Franzosenkraut oder Taubnesseln hervorzubringen. Und viele haben sich nun ausgesät und keimen überall. Wir können wir uns nun noch einmal richtig satt essen an dem frischen Grün.
Und nicht zu vergessen: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kürbisse, Brombeeren, Hagebutten, Esskastanien, und vieles andere gibt es jetzt zuhauf. Die Vielfalt der herbstlichen Ernte ist kaum überschaubar. Deshalb sind jetzt Gerichte in denen sich von allem etwas findet, wie der unten beschriebene Apfelstrudel, Gerichte meiner Wahl. So eine reichhaltige Auswahl bietet einfach nur der Herbst. Er ist daher meine liebste Jahrezeit.
Gestrudelte Äpfel im Kornelkirschenmantel
© Dr. Christine Volm
für zwei Strudel aus zwei backblechgroßen Fruchtlederbögen
1 kg Bananen
300 g reife süße Kornelkirschen
1 EL Flohsamenschalen
4 Äpfel
½ TL Zimt
1 EL Mandelmus
2 EL Rosinen
3 EL Zitronensaft, etwas abgeriebene Zitronenschale
etwas Wasser
Sonnenblumenkerne
3 EL Brennnesselsamen
Die Bananen schälen, die Kornelkirschen entsteinen und beides zusammen mit den Flohsamenschalen fein pürieren.
Das Püree auf 2 mit Backpapier ausgelegte Backbleche oder auf die Einlegebögen für Trocknungs- oder Dörrgeräte einige mm dick ausstreichen und im Backofen bei leicht geöffneter Tür und Temperaturen unter 40 °C oder im Lebensmitteltrockner/Dörrgerät trocknen. Das so entstandene Fruchtleder ersetzt den Teig eines herkömmlichen Strudels und soll daher noch elastisch und mit der Füllung gut rollbar sein.
Die Äpfel entkernen und in kleine Stifte schneiden. Das Mandelmus mit den Rosinen und dem Zitronensaft sowie etwas abgeriebener Zitronenschale und wenig Wasser pürieren. Dann die Apfelstifte, Sonnenblumenkerne und Brennnesselsamen unterheben. Je die Hälfte der Masse auf einen Fruchtlederbogen geben und den Bogen einrollen. Die Strudel sind direkt fertig zum Verzehr.
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