Mittwoch, Oktober 31, 2018

Mein liebster Markt für Helden mit Steckrübengemüse und Gundermann-Schokolade




Juhu, am Wochenende ist es wieder soweit, in Stuttgart ist Heldenmarkt. Wenn du hier regelmäßig liest, weißt Du ja, das ich da schon öfter war und immer viele schöne Dinge entdecke - schau mal hier.

Damit ihr euch mehr vorstellen könnt, kommen hier auch noch Bilder aus dem Frühjahr vom Heldenmarkt in München:



Dieses Jahr gibt es wieder einige Aussteller, die oder deren Produkte ich noch nicht kenne und daher freue ich mich schon.

Es gibt ja immer viel zu entdecken - hier veganer Cashewkäse.
Außerdem werden wir auch wieder das Programm mitgestalten - zum einen mit einer kleinen Kochshow auf der Bühne zum anderen mit einem Vortrag.

In München gab es die Detox, Baby!-Bühnenshow, in Stuttgart wird roh gekocht.


Auf der Bühne um13:30 Uhr am Sonntag 4. November wird es

Leichte Herbstküche wild & roh – Rohkost mit Wildpflanzen kulinarisch

geben.
Ich werde zeigen wie einfach die Zubereitung rohköstlicher Gerichte mit Rohkost und Wildpflanzen sein kann und diese Ernährungsform ausführlich vorstellen, die uns mit allen wichtigen Inhaltsstoffen versorgt.
Geplant habe ich bisher, ein "Wildes Steckrübengemüse mit rosa Dressing" und "Rohköstliche Gundermann-Schokolade" zuzubereiten. Die meisten wissen nämlich gar nicht, wie lecker die Wintergemüse sind, wenn sie nicht gekocht werden und wie köstlich rohe Schokolade sein kann. Wenn sich das für dich lecker anhört, dann schau doch vorbei. 




Im Vortrag dann werde ich erläutern

Warum Hänsel und Gretel niemals zur Hexe hätten gehen müssen

Du ahnst es vielleicht: Weil sie auch Wildpflanzen hätten essen können. Aber wie genau das funktioniert, wie die Ernährung mit Wildpflanzen nicht nur die Gesundheit fördert, sondern allgemein unabhängig und stark macht, das wird der Inhalt meines Vortrags sein. Und das ist auch der Grund, warum immer mehr Menschen auf die perfekte Nahrung (-sergän-
zung) aus der Natur stehen und sich entscheiden, selbst mehr Verantwortung für ihre Gesundheit zu
übernehmen. Außerdem werden wir erörtern, wo  sich essbare Wildpflanzen finden lassen und wie man Verwechslungen vermeidet. Was genau sie so gesund macht und wieviel man davon essen sollte? Und was findet man im Winter? All das dann am Sonntag 4. November um 15:00 Uhr im Vortragsraum auf dem Heldenmarkt.



Sehen wir uns am Sonntag? Ich würde mich freuen und für Blogleser/innen (bitte gebt euch zu erkennen) gibt es natürlich immer auch ein Stückchen Schokolade.





Dienstag, Oktober 30, 2018

Seminarvorbereitungen beim Essen



Heute erzähle ich euch einfach mal was aus meinem Alltag. Und manchmal sieht der so lecker aus wie hier. Ich habe mich mit meiner Freundin Almut Tobis getroffen, um unser Seminar am 10.11. Gold, Weihrauch, Myrrhe und Ysop – Heilmittel im Kontext der Sterbebegleitung vorzubereiten. Das heißt: Wir hatten einiges zu tun damit, uns abzustimmen - ich übernehme den Pflanzenpart und den der Inhaltsstoffe, während Almut den medizinischen Part übernimmt. So ein Seminar zu zweit will gut geplant und aufgeteilt sein. Zuerst allerdings gab es das Essen - bei Körle und Adam in Stuttgart. Klar, will man da nichts Schweres essen, sondern etwas, was den Geist befördert und nicht lahmlegt. 

Ich habe mich für die Rohkost entschieden: Ich weiß nicht mehr genau, wie es auf der Karte hieß, aber ich glaube Carpaccio von Kräuterseitlingen auf Zucchinibett oder so ähnlich. Ich hätte es nicht nehmen sollen, weil ich Carpaccio von Kräuterseitlingen selbst gerne zu Hause zubereite. Dann habe ich immer die Erwartung, dass es im Restaurant genauso oder besser schmeckt. Es war lecker, keine Frage, aber meins ist leckerer. Die Pize waren sehr fein gehobelt und so haben sie zu viel von ihrem sonst so leckeren Eigengeschmack verloren. Aber das ist einfach vielleicht auch Geschmacksache.


Almut war schlauer und hat die frischen Datteln gefüllt mit Hummus an frischem, fruchtigen, gehobeltem Fenchel bestellt, die auch wirklich hervorragend waren.


Nach unseren beiden Gerichten haben wir uns an die Arbeit gemacht und das Seminar vorbereitet. Zu diesem Zeitpunkt war noch komplett unsicher, ob es überhaupt stattfinden wird, ob sich genügend Menschen zu diesem speziellen Thema anmelden. Das ist nun geklärt: Es wird sicher stattfinden und wir freuen uns sehr darauf.

Es war ein arbeitsreicher aber leckerer Abend. Das Restaurant hat uns aber noch zu Bedenken gegeben, dass man von Gästen wie uns, die kein komplettes Menü verspeisen, nicht leben könnte. Abgesehen davon, dass das für mich gar nicht möglich wäre, weil ich ja lieber Rohkost esse und gar nicht soviel Rohkost auf der Karte steht, fand ich das schade, dass dieser Treffpunkt vielleicht nicht der geeignete ist, wenn man geschäftlich unterwegs ist und neben dem Essen auch noch einiges besprechen möchte. Wir haben insgesamt mit Getränken rund 50 € bezahlt, aber zwei Plätze über 2,5 Stunden belegt. Das, wurde uns erklärt, wäre für das Restaurant ein Minusgeschäft. Obwohl noch andere Plätze frei waren, haben wir das irgendwie auch verstanden, fanden es aber trotzdem bedauernswert.

Was ich noch erwähnenswert finde: Auf der Karte wurde ein Affogato angeboten -untypisch, aber lecker mit Amaretto aromatisiert. Alles vegan natürlich - ideal für Süßschnäbel.


Zum Seminar kannst Du Dich hier anmelden: Klick
 

Montag, Oktober 29, 2018

Herbstsonne, Flechten und Vitamin D


Ich wollte euch ja noch mehr aus dem Schönbuch erzählen. Und vor allem über das, was dort auf und an den Bäumen wächst. So sah es dort im Oktober bei unserer Wanderung aus:


Diese Bäume sahen eigenartig aus und stifteten ein bisschen Verwirrung. Aber keine Sorge, sie waren nicht wirklich krank, sie hatten nur ihre Blätter schon abgeworfen und jetzt sah man die darauf wachsenden Flechten.




Flechten sind übrigens gute Bioindikatoren und diese hier sprechen für gute Luftqualität.


Ich bin keine Flechtenspezialistin, aber das hier dürfte eine Parmelia-Art, vermutlich Parmelia sulcata sein. Sie gehört zu den Blatt-Flechten - schön, oder nicht? Und rechts das könnten kleine Bartflechten sein.


Flechten sind übrigens keine eigenständigen Organismen, sondern Symbiosen zwischen Pilzen und Algen. Symbiose, d.h. jeder profitiert vom anderen, die Vorteile der Symbiose liegt hier allerdings eher auf der Seite der Pilze, sie werden nämlich von den Algen mit Nährstoffen versorgt, die diese durch Photosynthese bilden. Aber die Pilze stellen den Algen ihre Körper zur Verfügung, schützen sie unter anderem vor zu rascher Austrocknung und vor UV-Strahlung. Die Symbiose ist sehr vielgestaltig und erstreckt sich auch auf die Vermehrung.
Es gibt sehr viele solcher verrückter Lebensgemeinschaften, die auch aus einem Pilz und mehreren Algen bestehen können, weltweit ca. 25.000.

Hier eine Strauchflechte, meines Erachtens nach das Eichenmoos, das wird übrigens als Basisstoff für Parfums genutzt und gehört zum Grundakkord aus Bergamott, Labdanum und Eichenmoos der Parfümgattung Chypre. Eine Flechtenart, die ich gerne auch zum Räuchern verwende. (Sammeln von Bäumen ist nicht erlaubt - s.u.)




Alles in allem ist es eine wunderbare Welt, in die man eintauchen darf, wenn man sich mit diesen Wesen beschäftigt. Und obwohl ich nicht plane Lichenologin zu werden, will ich da gerne noch mehr eintauchen. (Für Botanikerinnen ist das Leben leider zu kurz.)



Aber schon alleine deshalb, weil vegane Vitamin-D-Präparate aus Flechten hergestellt werden, sind sie für mich unglaublich spannend. Und im Winter verspüre ich immer den Drang sie zu verspeisen (was ich mit manchen Arten auch tue) - könnte man damit eventuell seinen Vitamin-D-Bedarf ausreichend decken? Aber Achtung: Sie stehen unter Naturschutz, von den Bäumen pflücken darf man sie nicht. Aber lest mal hier, was mit den Strauchflechten im Winter passiert...

Von einem Lichenologen habe ich noch den Hinweis bekommen, dass "viele Flechtensubstanzen leicht giftig sind. Viel ist darüber aber nicht bekannt, da viele Flechten bitter und hart sind und nicht wie Pilze massenhaft gesammelt werden und es daher auch nicht zu Vergiftungserscheinungen kommt.." (Danke Dir Felix!) Also seid zurückhaltend und versucht erst einmal klar zu ziehen, um welche Flechte es sich handelt und erst wenn ihr sicher seid, dass es ungefährlich ist, probiert. Giftige Flechtenarten, wie beispielsweise die durch Vulpinsäure giftige Wolfsflechte (Letharia vulpina) natürlich niemals verspeisen.

Und demnächst erzähle ich euch auch mal, was es mit dieser Pflanze hier links auf dem Bild auf sich hat - da geht es dann um Viren.




Samstag, Oktober 27, 2018

Entdeckungen beim Waldbaden


Ihr Lieben, hattet ihr einen guten Start ins Wochenende? Ich ja, nach einer Woche in der Hauptstadt ist mir wieder einmal klar geworden, wie sehr mir die Verbindung zur Natur fehlt. So schön das alles in Berlin ist, die Unterhaltung, das inspirierende Entdecken und Erleben, so anstrengend ist es auch. Toll, all das vegane und gesunde Essen dort zu sehen, dass es an jeder Ecke gibt, aber Grün ist dort echt Mangelware. Jetzt, wo die meisten Baumblätter auch nicht mehr frisch und essbar sind und die Auswahl an frischen Kräutern in Bio-Qualität auch beschränkt ist, bin ich immer wieder froh, zurück zu sein und erst mal wieder eine Runde im Wald und in der Natur zu baden.


Einmal durchschnaufen und die frische Atmosphäre zu spüren tut schon sehr gut. Aber ich genieße es auch, beim Gehen im Wald die Feuchtigkeit der Waldluft einzuatmen.


Nur diese großen Lebewesen unten, die dafür sorgen, dass unsere Luft viel Sauerstoff und Feuchtigkeit enthält sind in Städten leider Mangelware, auch wenn es in Berlin viele Bäume gibt. Da zieht es mich dann immer hin, zum Beispiel in den Botanischen Garten, Bilder folgen dann demnächst hier.


Auch die Wälder hier auf den Bildern sind natürlich keine Urwälder sondern Kulturlandschaften - leider, aber dennoch gut geeignet, um Wildpflanzen zu entdecken, kennenzulernen und zu sammeln - dort wo es erlaubt ist. Die nächste Exkursion im Wald findet übrigens am 11. November statt - hier am Rand des Schönbuchs. In München werden wir am 17. November gemeinsam auf Exkursion gehen - hier gibt es alle Infos.


Wasser ist auch ganz oft ein Thema im Wald - künstlich angelegte Reservoirs und natürlich entstandene Seen und Bäche erzählen Geschichten. Der Wald hat seine Geheimnisse aber plaudert auch ganz schön viele davon aus, wenn man gut zuhört und genau hinsieht. Dazu demnächst auch mehr hier.


Pilze sind ebenso geheimnisvolle Wesen, die früher mehr genutzt wurden, als Medikament beispielsweise. Auch die Baumpilze sind nützlich, wie jedes Lebewesen im Wald, sogar für uns:


Der Zunderschwamm hat unten noch junges Pilzfleisch (Trama) aus dem traditionell zum Beispiel Hüte und Taschen hergestellt wurden.


Diesen hier verspeist man einfach - ein essbarer Parasol.


Aber tödlich kann es auch ganz schnell werden, wenn man sich nicht auskennt.

Dieser glatthütige Pilz unten ist von heimtückischer Schönheit - daher habe ich vermutet, es würde sich um  einen giftigen Knollenblätterpilz handeln. Allerdings: Die braunen Sporen - mit denen sich der Pilz vermehrt - auf der Brennnessel gibt es beim Knollenblätterpilz wohl nicht. Die Sporen des Knollenblätterpilzes wären weiß. Genau bestimmen, das ist so alleine jetzt vom Foto her nicht möglich, das muss ich wohl bei Gelegenheit vor Ort nachholen.

Unbekannter Pilz mit Hahnenfuß
Ihr seht schon: Generell ist bei Pilzen Vorsicht geboten. Obwohl ich auch an der Uni Pilzexkursionen mitgemacht habe, habe ich mich immer nur mit den sicher essbaren beschäftigt. Ob dieser hier essbar wäre oder nicht, konnte mir letztendlich niemand mit Sicherheit sagen (ist wenn man alleine das Foto zur Verfügung hat eigentlich auch unmöglich).

Giftig ist aber der Kriechende Hahnenfuß  - da kenne ich mich wieder aus. Aber die Brennnessel ist essbar und jetzt im Herbst wieder ganz frisch zu finden; und auf den Exkursionen üben wir auch, wie wir sie am besten ernten und verzehren können. So ist die Natur: Giftiges und Lebenswichtiges im Einklang und wir müssen dort nur den richtigen Schatz heben.


Dir ein schönes Wochenende, ich wünsche dir viele grüne Schätze auf deinem Weg.

Sonntag, Oktober 21, 2018

Auch im Paradies gibt es keine Vollkommenheit


* Werbung - Reklame - Empfehlung - mit Begeisterung


Sonntagabend - war es das letzte sonnige Herbstwochenende? Ich war im Paradies und habe gelesen. Im neuen Buch von Amelie Fried. Und das möchte ich euch gerne vorstellen, aber Bilder von einem Roman, sind meistens nicht so spannend? Okay, das Cover, das zeig ich euch hier:



Bilder von Amelie und mehr über sie gibt es hier, aber ich denke, die meisten von euch werden sie ohnehin kennen.
Für alle anderen: Bekannt wurde sie als TV-Moderatorin, hat aber viele Talente, unter anderem schreibt sie Romane, die meistens sogar Bestseller werden und darüber hinaus auch verfilmt wurden. Sie erzählt Geschichten wie "Traumfrau mit Nebenwirkungen", "Am Anfang war der Seitensprung", "Der Mann von nebenan"
Hört sich seltsam an? Ja, fand ich auch, deshalb habe ich bisher nur dieses eine Buch von ihr gelesen. Und wenn ich nicht so superneugierig gewesen wäre, was sich hinter diesem Satz auf der Rückseite: "Ihren Sehnsuchtsort findet sie... bei einer Seminarwoche im herrlich gelegenen Hotel Paraíso mit Selbsterfahrung, Körperarbeit, Meditation und Yoga" verbergen würde, dann wäre auch dieses Buch an mir vorbeigegangen.

Aber, da ich ja selbst Seminare veranstalte und die sogenannte Gruppendynamik mich immer wieder fasziniert, dachte ich, ich sollte es lesen.

Und da sind wir auch schon wieder bei unserem Apfel hier:


Er hat mich fasziniert, weil er in seinem Verderben durchaus noch schön war. So ergeht es Amelies Protagonistin im Buch. Sie startet ihr Seminarwoche auf einer Insel mit der Absicht, sich zu erholen. Sie lernt andere Menschen kennen - und ich als Leser habe sie ebenfalls kennengelernt. Allein das ist schon ein Vergnügen; als würde sie die Menschen genau kennen, beschreibt Amelie die verschiedenen anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Nichts wichtiges bleibt verborgen. Nie hatte ich das Gefühl, einmal ein paar Zeilen überspringen zu müssen, weil es sonst zu langatmig gewesen wäre. Nein, alles fließt, Seite um Seite und fast fühlte ich mich, als wäre ich selbst ein Teil dieser Truppe. Teilnahme am Yoga, an Meditationen... am Tantra-Kurs? Und permanent das Gefühl, es müsste bald etwas Unangenehmes passieren. Und es passiert, bald darf man feststellen, was man ohnehin schon ahnt: Unter jedem Dach ein Ach. Nur die Autorin bleibt Betrachterin, zieht messerscharfe Linien und verwebt die Schicksale bis man fast sagen möchte, das gibt es nicht, oder doch? Amelie Fried spitzt zu und lässt locker, beschreibt und wahrt Distanz. Ich als Leserin habe mich gefragt, wie sie soviel Distanz wahren kann, ohne dass ich mich ebenfalls von den Figuren distanziere. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, wollte wissen, wie es weiter geht, um festzustellen: Es geht weiter, aber nicht so wie gedacht. Das hält sie durch, den ganzen Roman über und macht so das Buch spannend bis zum Schluss.



Ich habe die Figuren gemocht, alle habe ich irgendwie gekannt, schon einmal getroffen und ich habe mit ihnen gefühlt, auch mit denen, mit denen mir keine Gemeinsamkeiten offensichtlich erschienen. Ist das das Geheimnis von Amelie Fried, dass sie den Leser auch mit außergewöhnlichen Schicksalen  mitfühlen lässt? Neugierde für das Anderssein weckt, weil das Verborgene entdeckt werden darf und sie die Leser hinter die Fassade schauen lässt. Und hinter der steht eben nicht ein Protagonist aus einem Groschenroman, sondern ein Mensch, den man meint zu kennen.

 Das war gut und ich werde sicher wieder ein Buch von ihr lesen.

Tja und was ist nun mit unserem Apfel hier? Irgendwie ist er doch schön, oder? So wie alle anderen Äpfel auch. Und die ganz hübschen Äpfel, die haben doch einfach auch manchmal einen faulen Kern - auch solche Typen finden wir im Paradies - zumindest in der Geschichte von Amelie Fried.

Hier könnt ihr selber reinlesen - viel Vergnügen. Und es gibt auch Termine für Lesungen.




Euch eine schöne neue Woche mit vielen spannenden Begegnungen und hier noch ein Hinweis auf ein ganz besonderes Seminar: Seminar Gold, Weihrauch, Myrrhe und Ysop – Heilmittel im Kontext der Sterbebegleitung 



Freitag, Oktober 19, 2018

Weihrauch - Mythos - Duft - Wirkung



Werbung mit Begeisterung*

Kommt jetzt der Herbst oder bleibt es so sommerlich? Genau weiß man das wohl nicht, aber viele Menschen spüren derzeit, das dass Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug schon da ist. Jetzt hatten wir einen mediterranen Sommer, haben uns aber verhalten, als wäre alles normal. Oder hast du täglich Siesta gehalten und nur in der Früh und dann erst nachmittags wieder gearbeitet?
Für viele war das ein megaanstrengender Sommer, weil wir Klima wie im Mittelmeerraum, aber nicht die Gelassenheit und die Art des Umgangs mit der Hitze hatten. Diese Woche sagte eine Bekannte zu mir: "Ich will jetzt Tee und endlich wieder dicke Pullover anziehen." "Aha", dachte ich mir, "das will ich eigentlich nicht." Ich freue mich über den Goldenen Oktober, aber mehr Gelassenheit würde mir auch gut tun.

Da kommt mir das Buch von Christine Fuchs gerade recht. Hier geht's um Weihrauch, auch andere Harze, aber in allererster Linie um Weihrauch. Ich liebe diesen Duft und wünsche mir seit vielen Jahren schon, dass es eine Beschreibung für die verschiedenen Qualitäten gibt. Ich arbeite immer wieder mit dem kostbaren Harz und ich stelle mir beim Räuchern dann oft vor, wie es dort aussehen mag, wo dieser oder jener Duft zuhause ist. Lasse mich mitnehmen auf einen Bazar im Jemen, streife gedanklich durch die Wüsten Saudi-Arabiens oder besuche die alten Gebäude, in denen die Weihrauchsammler ihre Waren anbieten, im Oman.


Wo und warum Menschen rund um die Erde räuchern wird in der Einleitung beschrieben.

Übrigens gibt es demnächst auch ein Seminar, bei dem der Weihrauch eine wichtige Rolle spielt:

am Samstag, den 10.11.2018

Aber weiter zum Buch von Christine Fuchs von der Labdanum Räuchermanufaktur:



Eingangs geht es erst einmal um die Geschichte des Räucherns.
Meine persönliche Weihrauchgeschichte begann vor fast 30 Jahren, als ich solch ein Räuchergefäß unten aus dem Oman mitgebracht bekam... die Geschichte findet ihr hier verlinkt. und wenn ihr oben links auf tine-taufrisch.blogspot.com als Suchwort Weihrauch eingebt, findet ihr noch mehr zu diesem Thema.

Dann folgt die Vorstellung der verschiedenen Qualitäten - sie stammen von verschiedenen Weihrauchbaumarten und aus verschiedenen Regionen.



Aus dem Oman kommt auch der grüne Weihrauch, er ist es, der auch medizinisch eingesetzt wird - Sultan's Selection - wow.


Wie schade, dass das andere arabische Land, dass so geheimnisvoll wie einst geblieben war, mittlerweile in einem Bürgerkrieg versunken ist, der nichts mehr so sein lässt, wie es war. Aus dem einst stolzen Reich der "Königin von Saba" (Legende) ist ein Armenhaus geworden und der Weihrauch von dort selten, obwohl es dort Weihrauch von vielen verschiedene Baumarten gäbe.


Das Buch bietet einen großartigen Überblick über die verschiedenen Weihrauchsorten und die Pflanzen, von denen sie gewonnen wurden - Christine Fuchs hat alles schön sortiert in einzelne Porträts verarbeitet.




Das Buch bietet außerdem allerhand Überraschendes, was ich auch noch nicht wusste: Weiblicher und männlicher Weihrauch? Spannend, oder?


Und endlich wird einmal aufgeräumt mit alten Mythen und gleichzeitig klargestellt, dass natürlich alles, was verräuchert wird, auch wirkt.


Wie der Weihrauch wirkt und wie er schon im Altertum eingesetzt wurde - auch dazu gibt es ein Kapitel.


Und: on top geht es auch um viele andere Harze, auch um den Duft unserer heimischen Bäume. Für mich als Weihrauch-Liebhaberin ein großartiges Geschenk. Und ganz ehrlich: Weihrauch kann genauso gut auch bei 20 °C verräuchert werden, beispielsweise an einem Sommerabend. Sollte es also weiterhin warm bleiben, ist das noch lange kein Grund nicht zu räuchern :-)